#117 Mit Ann-Katrin Schmitz: Top Social Media Tipps I Hörsturz | Auslandsjahr

Shownotes

Im “Catchup” sprechen Verena und Ann-Katrin über das Auslandsjahr von Verenas Söhnen, die Supershow von Adele – und warum Ann-Katrin keinen einfachen Sommer hatte.

Im “Deep dive” verrät Ann-Katrin ihre Tipps, Tricks und Hacks rund um Social-Media-Marketing.

Bei “Was bewegt uns” spricht Ann-Katrin sehr persönlich über ihren Hörsturz und Gebärmutterhalskrebs.

In unserer Kategorie “Empfehlung der Woche” stellt Ann-Katrin eine ganz besondere Reise-App vor.

Zur Baby Got Business Konferenz Zur Amigo App Hier findet ihr unsere aktuellen Werbepartner Du möchtest in „Fast & Curious“ werben? Dann hier entlang!

Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo ihr Lieben und herzlich willkommen zur 117. Folge von Fast & Curious.

00:00:12: Heute darf ich die Liebe Ann-Kathrin Schmitz als meine Co-hostin begrüßen und habe damit

00:00:18: so einen richtigen Podcast-Profi an meiner Seite. Denn sie selbst ist Hostin des Erfolgsformats

00:00:24: Babygod Business, in dem sie sich mit dem Social Media Cosmos und der Creator Economy beschäftigt,

00:00:30: aber nicht nur das. Seit November 2018 berät Annie Unternehmen Marken und Medienhäuser

00:00:36: hinsichtlich ihrer Social Media Strategie und im Umgang mit Influencer Marketing. Ihre Erfahrung

00:00:42: zieht sie dabei aus mittlerweile zehn Jahren zielgruppengerechter Kommunikation entlang einer

00:00:47: Mediennutzung im Social Web, die sich stetig verändert. Aber Annie ist nicht nur in Sachen

00:00:52: Social Media Marketing Experten, sondern Fun Fact der Woche, auch was Sauber-Shows und Meeresbiologie

00:00:59: angeht. Pass ja super zusammen. Was es damit auf sich hat, erzählt sie uns hoffentlich selbst.

00:01:04: Und wir sprechen heute im Ketchup über das Auslandsjahr meiner Jungs, Annie's Working

00:01:11: Her As Of Sommer und Adele. Im Deep Dive nutze ich die Chance, Annie zu löchern, was ihre Top

00:01:17: Social Media Tricks, Tipps und Hacks sind. Bei was ich mich frage, stelle ich ihr sehr persönliche

00:01:22: Fragen zu ihrem Hörsturz und Gebärmutterhalskrebs. In unserer Kategorie Empfehlung der Woche

00:01:28: stellt sie eine Reise-App vor und das letzte Wort hat heute Annie. Ketchup. Ein wunderschön

00:01:36: guten Morgen, Mittag, Abend, wann immer ihr diesen Fottkast einschaltet. Ja, Annie, ich bin

00:01:42: begeistert, dich hier an meiner Seite zu haben. Also ich war ja schon bei dir zu Gast, aber dass

00:01:48: ich jetzt hier mal so die Fäden in der Hand haben würde, das ist natürlich ganz besonders schön.

00:01:52: Du Verena, es wird mir auch schwer fallen, dich nicht ständig Sachen zurückzufragen, aber ich habe

00:01:57: natürlich auch so ein paar Fragen an dich mitgebracht. Schön ausbremsen. Das wollte Philipp Wesser

00:02:04: mal letzte Woche auch schon tun, aber nee, nee, nee, ich habe hier das Zepter in der Hand. Aber es

00:02:10: ist lustig, Annie, seit ich Co-hosts habe, also seit letzter Woche habe ich eine andere Stimme.

00:02:15: Ja, die ist ein bisschen wasted. Die ist wasted. Und ich glaube auch, das wird nicht mehr, denn wir

00:02:22: sprechen ja auch gleich drüber, was dieses Wochenende noch stattfindet. Da ist auch wieder

00:02:26: großes Potenzial, dass sie dann wieder in den Keller geht. Also ich glaube, ich halte jetzt

00:02:30: einfach diese wasted Stimme so durch bis leer in acht Wochen wieder da ist. So eine andere

00:02:37: Frage ist ja, kommt es vom Feiern oder kommt es vom Speakers arbeiten? Leider in erster Linie in

00:02:44: diesem Fall vom Feiern. Wir haben vor zwei Wochen ja unsere zehnjährige Hochzeit gefeiert und

00:02:49: irgendwie komme ich seitdem nicht mehr auf eine gute Stimme. Und dann flankiere ich es aber auch

00:02:55: weiterhin mit zu lautem Reden oder mit singen, unkontrollierten mit singen und am Sonntag im

00:03:02: Fußballstadion wieder mir die Seele aus dem Live schreien. Also das bleibt jetzt erstmal so.

00:03:07: Aber ich mag das ja. Also tiefe Stimmen, den hört man ja auch bekanntlich oder statistisch eher und

00:03:13: lieber zu als die selben Frequenzen. Also bleiben wir jetzt mal da so ganz tief unten und das passt

00:03:21: emotional auch ein bisschen zu meinen letzten zwei Tagen. Also tief unten ist jetzt ein bisschen zu

00:03:26: negativ dargestellt. Aber ich habe gerade unseren 14-jährigen Sohn ins Internat nach Schottland

00:03:35: gebracht die letzten zwei Tage und da ist schon unser 16-jähriger Sohn seit zwei Jahren wie aufmerksame

00:03:42: Hörer und Hörerin dieses Podcasts wissen. Und Annie, als ich da gestern so stand bei der Verabschiedung

00:03:49: gab es so eigentlich drei große Gründe, warum ich total emotional war. Der erste und wichtigste

00:03:58: ist natürlich irgendwie so deine beiden ehemals sehr kleinen süßen Jungs sind jetzt so groß,

00:04:03: dass sie ein Jahr, der andere, der eine ja schon seit zwei Jahren nicht mehr zu Hause wohnen,

00:04:09: im Norden Schottlands ins Internat gehen und du eben nicht mehr morgens mittags abends sie siehst,

00:04:16: sie gefühlt schon groß sind und das ist schon dann so ein Moment gerade weil ich ja auch mal mit

00:04:21: den beiden alleine ziehen war als sie noch ganz klein war, wo ich mich so kniefen muss und denke

00:04:25: boah hätte mir das jemand gesagt, dass aus denen so zwei selbstständige Typen werden hätte ich

00:04:31: nicht geglaubt. Aber lieben die das oder ist das für die eher auch eine Bürde? Ja,

00:04:38: ne die lieben das, sonst hätte ich es nie gemacht. Also ich hätte die da nie hingeschickt wenn das

00:04:42: irgendwie mein Plan und ich ihrer gewesen wäre. Es war mein Plan, genau die kommen erst in einem

00:04:48: Jahr wieder, also natürlich auch mal in den Ferien, aber so richtig dann erst in einem Jahr, aber es

00:04:53: war es war schon mein Plan in der Hinsicht was die Auswahl der Schule angehen, denn da war ich

00:05:00: vor 29 Jahren selber und mein Vater war dann 1969 und das war der zweite Grund warum ich da gestern

00:05:10: so emotional war. Mein Vater ist ja diesen Sommer gestorben und in dem Haus in dem die beiden

00:05:15: sind, also da gibt es so Boardinghäuser ja wie bei Harry Potter und das Haus in dem die beiden sind

00:05:20: ist das Haus in dem mein Vater war als er da zur Schule ging und dann gehst du da rein und dann

00:05:26: hängen da die ganzen Jahrgänge der Vergangenheit und dann hängt da 1969 so ein Gruppenbild und

00:05:32: da ist mein Vater drauf und das mag für den ein oder anderen irgendwie total traditionell oder

00:05:38: kitschig oder komisch sein, aber für mich so dieses Gefühl als er damals so alt war wie die

00:05:44: heute war er da auch und oh mein Gott, wer der stolz die beiden da jetzt zu sehen, der hätte

00:05:50: eigentlich am besten neben mir gestanden und hat er wahrscheinlich auch irgendwie so ein bisschen

00:05:54: gemacht gestern und hätte gedacht so der kann es gar nicht glauben, dem hätte das fast noch mehr

00:06:00: bedeutet als mir glaube ich und das war so der zweite Grund warum ich so dachte, das ist so eine

00:06:04: große Familien Tradition die du ja nicht planen kannst, weil wie du richtig fragst,

00:06:08: vielleicht hätten die ja gar keine Lust gehabt dahin zu gehen und dass sich da so ein Kreis

00:06:13: jetzt irgendwie schließt und wir da jetzt schon in dritter Generation in dieser Schule sind,

00:06:19: das ist irgendwie so eine schöne Beständigkeit in so einem Leben was ja sonst sich häufig auch

00:06:24: gar nicht mehr ähnelt in den verschiedenen Generationen, so und das ist auf jeden Fall total

00:06:29: abgefahren ist abgefahren oder? Ja auf jeden Fall, also ich habe ja keine Kinder deswegen kann ich

00:06:36: nicht so ganz mitreden, aber ich habe ein Hund und zwar ist vielleicht ein ganz gleiches Vergleich

00:06:41: jetzt aber wenn ich meinen Hund abgebe, sei es nur eine Woche die ich beruflich unterwegs bin,

00:06:47: dann hole ich dann irgendwann zurück und dann ist es auch erst mal ganz kurz ein bisschen

00:06:51: befremdlich und wir müssen uns buchstäblich erst mal wieder so ein bisschen beschnuppern ja und es

00:06:57: dauert dann auch ein, zwei Tage bis man wieder auf dem emotionalen Level verbunden ist, wie

00:07:03: als man sich getrennt hat und ich meine um Gottes Willen eine Woche ist ja nicht lang. Wie ist

00:07:07: das denn dann bei dir, wenn ihr euch wieder seht, ist das nicht komisch? Erst mal? Hey komm in

00:07:12: meine Arm und? Nee, das ist wirklich so wie man selten nur noch so ein Gefühl hat als Erwachsene,

00:07:19: ist das so dieses Gefühl von es ist Weihnachten oder du kommst von der Klassenfahrt wieder und

00:07:24: du kannst dich nicht mehr halten vor Freude auf den anderen, also ich stehe dann schon immer draußen

00:07:29: vor dem Haus und dann kommen die da an und dann, ich weiß gar nicht, also der kleine war ja noch

00:07:36: nicht weg, aber der große kam dann immer an und du willst die irgendwie aufressen, weil du sie so

00:07:41: vermisst hast. Also das ist schon auch schön, weil eigentlich ist es ja bei Teenagern so,

00:07:47: weiß ich jetzt nicht, ob die sich jeden Tag so überschwenklich freuen ihre Mutter zu sehen,

00:07:51: eher nicht, ja genau und dadurch dass du halt diese Distanz hast, diese räumliche und dann immer

00:07:58: wieder diese Wiedersähnsfreude, habe ich so das Gefühl dir wird dir so was geschenkt, was dir

00:08:04: vielleicht in der Pubertät sonst gar nicht so geschenkt wird im Verhältnis zueinander, weil

00:08:09: die sich natürlich auch genauso auf mich freuen und ja und und wir dann so ganz viel näher haben,

00:08:15: wenn sie da sind, weil das eben nicht selbstverständlich ist, also deswegen, es haben

00:08:19: da ganz viele zu gestern auf Instagram gefragt, wie ist das für dich und warum habt ihr das so

00:08:25: entschieden und ich kann einfach nur sagen, als ich da jetzt gestern zurückreiste alleine,

00:08:29: habe ich bewusst kein Podcast gehört, kein Buch gelesen, nichts, sondern aus dem Fenster

00:08:33: geguckt und so gedacht, es ist deshalb eher schön als schwer für mich, weil ich so das Gefühl

00:08:41: habe, das ist so wie so ein good parenting Moment, du hast so das Gefühl, du hast sie so erzogen,

00:08:48: dass sie jetzt alleine klarkommen, dass sie dich zwar vermissen, aber nicht traurig in der Ecke

00:08:53: sitzen und dass sie da einfach Erfahrungen machen werden, die machen sie ohne dich,

00:08:57: von denen können sie dann erzählen, dann sind sie auch ganz anders stolz drauf, also ja,

00:09:02: ne, ist auf jeden Fall mehr lachendes als weinendes Auge. Toll und wenn ihr euch dann seht, habt ihr

00:09:07: Quality Time, ja und das ist etwas, das geht uns ja im Alltag auch häufig verloren, die Menschen,

00:09:12: die viel um uns um sind, werden irgendwie zur Gewohnheit beziehungsweise man sieht ja auch

00:09:17: schnell als irgendwie was Gott gegebenes und ich finde immer, wenn man sagt,

00:09:20: eine bewusste Trennungsphasen auch mal irgendwie aushält, dann ist es für die Beziehung vielleicht

00:09:27: gar nicht unbedingt so negativ immer. Ist gar nicht so negativ, plus Berlin Mitte ist halt auch echt

00:09:32: kein gutes Pflaster für Teenager und schon gar nicht für Jungs. Nee, ich bin ja in Bielefeld

00:09:39: aufgewachsen, das war irgendwie noch so ein bisschen heile Welt, ist verklärt man wahrscheinlich

00:09:43: auch, aber jetzt so auch dieses Gefühl zu haben, die sind da in der Natur, die sind da weit weg von

00:09:49: jeglicher Zivilisation, hätte ich fast gesagt, das ist schon ein anderes Gefühl als sie wohnen

00:09:54: fünf Minuten vom Alexanderplatz entfernt, also das kommt noch dazu, du hast so das Gefühl,

00:09:59: so ein bisschen Ruhe im Kopf zu haben, bisschen Sorgen weniger dir zu machen, auch nicht schlecht.

00:10:05: Ja du, ich bin vor ein bisschen mehr als ein Jahr nach München gezogen, hatte auch nicht so

00:10:10: einen ganz einfachen Start hier, aber ich liebe die Lebensqualität, die mir das zurückgegeben hat,

00:10:14: ich war, ich kannte ja sowas gar nicht an vielen Fahnen oder den Bergen, ich war in Köln,

00:10:19: in Köln machst du genau zwei Sachen am Wochenende, entweder Schockengehen oder Daydrinking,

00:10:23: der artener Strafsitz, das ist relativ eingeschränkt in den Möglichkeiten, die du in Köln hast,

00:10:27: wir lieben es trotzdem, also Kölner lieben ihre Stadt trotzdem über alles und aber für dich ist

00:10:33: nach weiterhin Berlin die richtige Wahl oder könntest du dir auch mal vorstellen?

00:10:36: Oh, wir harren das schon mit, also das ist schon dieses, da habe ich neulich auch so gesagt,

00:10:43: dieses laute, dreckige und so was, ich jahrelang irgendwie auch so ein Gefühl von am Zahn der

00:10:49: Zeit wohnen und da wo es unbequem ist und da wo die Trends entstehen und so, das ist schon immer

00:10:55: noch ein bisschen der Fall, aber gerade wenn du so aus der Natur jetzt Schottland kommst oder

00:10:59: auch Österreich im Sommer, hier gibt es zwar Seen, aber irgendwie bis du da mal bist, dauert auch

00:11:05: ewig und wahrscheinlich ist es einfach auch, man hat jetzt zu lange, wir sind seit 14 Jahren hier

00:11:12: an einem Ort gewohnt und vielleicht ist es mal dann Zeit für einen Wandel, ist jetzt nicht so

00:11:18: einfach mit viel schulpflichtigen Kindern, da ziehst du jetzt nicht mal eben kurz um, also das

00:11:24: ist alles so ein bisschen im Fluss, da gucke ich mal wo die Reise hingeht. Aber ich erlebe nahezu eine

00:11:29: Berlin Flucht, also ich habe so ein Gespräch jetzt alles vor sich gehabt, unser gemeinsamen Bekratten

00:11:34: Jona oder den Lobos, die ja auch mittlerweile drei Kinder haben. Also jeder sagt irgendwie ja,

00:11:39: nee ich glaube das ist nicht der Ort, an dem ich meine Kinder groß werden sehen möchte. Und

00:11:44: irgendwie hat man das immer gedacht oder gewusst und aber ist nicht so richtig zugelassen, weil

00:11:48: man gedacht hat, nee warum denn und ist doch alles so cool, aber ich erwische mich auch sehr bei

00:11:53: dem Gedanken, was gibt es denn noch, also mal gucken wo die Reise hingeht, aber wo die Reise

00:12:00: mit einer Sache hingeht, kann ich dir ganz genau sagen und zwar der FC Victoria, wo du ja auch

00:12:06: stolze, hoffentlich stolze Investorin bist, total stolz. Ja wir spielen am Sonntag anni im DFB

00:12:14: Pokal in der zweiten Runde gegen Turbine Potsdam, ein Erstligist und wir sind ja Regionalliga,

00:12:20: also da liegen ein paar Ligende dazwischen, aber umso spannender wird es, weil ich ja immer

00:12:26: das Gefühl habe, wir können das trotzdem schaffen, wir können das Ding da am Sonntag gewinnen und

00:12:31: insofern musst du mal kommen, ich werde wahrscheinlich auf Instagram live gehen, weil ich mich dann

00:12:36: immer gar nicht halten kann, wenn da wirklich ein Kurs geschickt ist. Live, ich dreh durch. Ja ich werde

00:12:43: da zur Fernseh Fußball Moderatoren, Kommentatoren, also WhatsApp. Aber Verena hat es auch vorbeikommen.

00:12:51: Ich habe ja mit Fußball ja nichts am Hut eigentlich, ich bin ja in der Anführungszeichen-Jur-Investorin,

00:12:56: ich komme ja nur fürs Bier und für den Schnack mit den Freunden, wir sind ja auch eine große

00:13:01: Fußball-Nation in Köln, in Köln, mit dem ersten FC Köln, da bin ich natürlich mit meinem Vater auch

00:13:09: oft gewesen, aber ja deswegen war das ein No-Brainer, hier jetzt auch mal ein Freund. Ich finde es so cool,

00:13:15: dass du dabei bist, ich finde es so cool, dass du ein, du musst das mal erleben, diese Stadionatmosphäre,

00:13:20: es gibt fantastisches Berlobier, es gibt nur nette Leute, du kannst deinen Hund mitbringen, also es

00:13:26: ist wirklich so, ja es ist so faszinierend, besucht der anderen Art, also deswegen für alle die diesen

00:13:31: Sonntag, 8. September in Berlin sind 15 Uhr an Fif, ich bin da, ich schrei mir die Seele aus dem Leib,

00:13:39: so sie dann überhaupt noch drin ist, Stimme ist dann garantiert nächste Woche wieder weg, aber

00:13:43: vielleicht heiligt ja der Zweck die Mittel. Du musst ja jetzt auch die Stimme weiterhin drücken. Ja,

00:13:49: das bringt ja alles so raurig. Also deswegen, das geht bei mir gerade so ab. Apropos Großveranstaltungen,

00:13:56: ich war letzte Woche auf dem Adele-Konzert, die der 10 Konzerte in Deutschland, ja ich wollte

00:14:01: gerade sagen, ihre einzigen in Europa auf der Welt, ich weiß es gar nicht, ich mache es auch richtig,

00:14:07: die machen es auch richtig, die sitzen an 10, die sitzen dann einfach drei Monate in München,

00:14:11: hat ein herrliches Leben, gibt da 10 Konzerte statt durch die Gegend zu tun, die macht es richtig.

00:14:15: Es ist unfassbar, vor allem wir waren auch so ein bisschen zu rechercherische Zwecken da,

00:14:19: ich und meine Geschäftspartnerin und Freundin Isar Dauer, wir haben ja auch eine Großveranstaltung,

00:14:23: nicht so groß, aber immerhin auch eine Konferenz und da hatte ich immer auf der Suche nach irgendwie

00:14:30: coolen neuen Möglichkeiten, wie man Sponsoren einbindet oder wie andere das auf eine Big Scale

00:14:36: halt irgendwie machen und was Adele gemacht hat, ist, die hat ja eine komplette Adele-World errichtet.

00:14:43: Isar hatte auch ihre Zahlen parat, 120 Millionen hat der Aufbau gekostet,

00:14:47: angeblich und dann musst du dir mal überlegen, was das wieder einspielen muss, da gehen 80.000

00:14:53: Leute, gingen in diese Adele-World, die war bei der Messe in München und ich bin ja Influencer

00:14:58: Marketing tätig, da kann ich ja gar nicht anders als jedes Jahr zu Scheller zu gehen und du hast

00:15:04: auch das Motto für deine Partikelwelt von daher "Iconic". Und wo sah es da auch aus? Die hat

00:15:10: den Riesenrad aufgebaut, die hatte ein Kettenkarussell, was wir natürlich auch alles ausprobiert

00:15:14: haben, es gab Foodstände und es war absolut Festivalfeeling und war es vom Weihbarn anders als

00:15:21: so ein Oktoberfest oder eine Kirmes oder so in Deutschland? Ja, weil es mehr Stil hat. Ja, sag ich

00:15:30: jetzt mal, die Leute hatten auch Lust, sich schick zu kleiden, das hatte ich tatsächlich schon auf

00:15:35: TikTok und Instagram vorher gesehen, das heißt, ich habe mir auch ein bisschen Mühe gegeben,

00:15:38: ich hatte einen langen Rock an im Adele-Stil, ich wollte da so ein bisschen den Vibe mitnehmen

00:15:44: und wir haben Apparotsspritz getrunken, es gab tolle Getränke, die Becher waren alle irgendwie

00:15:49: hübsch gemacht mit ihrem Lippenabdruck drauf, also es war wirklich auch mit viel Liebe zum Detail

00:15:53: ausgestaltet und der hat ein Stück von Vettana Sonnenuntergang und sie singt ihre Balladen und

00:15:59: wenn die da "hello" in der Stadion ruft, dann weißt du doch, jetzt geht gar nichts mehr, ne? Na ja,

00:16:09: das war auf jeden Fall mein absolutes Highlight bisher in diesem Sommer. Ach toll, ich kenne so

00:16:14: viele, die da waren, ich bin immer so ein Typ, ich kriege das mit Adele, komm, denke ich, krass,

00:16:19: Adele, komm, wie toll ist das denn? Dann höre ich von 100 Leuten, ich gehe zu Adele, denke ich so,

00:16:23: oh super, dass ihr das macht und irgendwie erreicht es aber nicht den Punkt, dass ich denke,

00:16:28: du könntest dir da ja auch ein Ticket kaufen, ja, also da bin ich dann, ich weiß nicht, was das immer

00:16:33: bei mir ist, ich war auch nicht bei Taylor Swift. Aber ich gebe dir jetzt noch ein Tipp, du hast

00:16:37: noch eine Chance, Hans Zimmer kommt noch dieses Jahr und da kommt auch noch Berlin, da könnt

00:16:42: ich mir vorstellen, dass dir das gefällt. Ja, da kann ich vor allem gleich mal leere Karten kaufen,

00:16:46: die ist ja ein ganz großer Fan und dann kann ich ihr das so Geburt schenken, oh mein Gott, ist das

00:16:51: toll, hoffentlich hört sie nicht zu, weil sie ja hoffentlich schon in Wien liegt oder so, aber

00:16:58: das habe ich mir jetzt hier sofort in Echtzeit aufgeschrieben. Macht ihr ne Fast and Curious

00:17:03: Weihnachtsfeier mit Hans, auf dem Hans Zimmer Konzert, das ist doch toll. Ja, okay, ich

00:17:08: stellte das Jahresgerät, danke, Anni. Und was machst du sonst so? Oh, du, arbeiten. Ich muss ganz

00:17:18: ehrlich sagen, wir haben ja vor, vor Gespräch auch beschlossen, wir sind ja heute brutally honest

00:17:22: und persönlich und keine Tabus. Unter uns gesagt, ich glaube, das wird ein Sommer, der nicht unbedingt

00:17:29: in meiner Erinnerung so positiv zurückbleibt. Ich habe zwar beruflich einiges gerissen und wieder

00:17:35: super viel gelernt, ich bin nochmal neu gegründet mit meiner allerersten Geschäftspartnerin Farina

00:17:41: O'Poko und Influencerin zusammen und wir machen jetzt ein E-Com-Business, sie bekommt sozusagen

00:17:45: ihre eigene Spa- und Home-Care-Marke und du, habe ich schon mal ein E-Com-Business gemacht? Nein.

00:17:53: Nein, nein, nein. Aber, kann man nicht mal anzuhalten. Ja, kann man nicht mal anzuhalten. Auch ja. Ja, und ich

00:17:58: bin ja eher so der Typ, der sagt, klar, nee, kriegen wir hin, easy, machen wir gerne und findet dann

00:18:05: auf dem Weg raus, wie es funktioniert. Ja, nur diesmal. Ist ja eigentlich auch kein schlechter

00:18:08: Ansatz, aber war jetzt zu viel, ja. War schon ein bisschen doll und ich habe eine ganz tolle

00:18:14: Managing Director, Kathrin Stockinger, grüße gehen raus, ehemals West Wing, die das wegrockt mit mir

00:18:22: als ob es kein Morgengab und die mir total den Rücken frei hält. Trotzdem muss ich sagen, it is my,

00:18:28: I work my ass off summer. Ich spreche ja nachher in dieser schönen persönlichen Kategorie auch über

00:18:35: dein Hörsturz, den du geteilt hast. Spoiler. Der hat da wahrscheinlich auch was mit zu tun,

00:18:39: also der kommt ja auch nicht so aus dem Nichts. Man munkelt. Genau. Das glaube ich und das

00:18:48: spannende ist eigentlich, dass man immer wieder in die Falle tappt, denke ich so, oder? Also es

00:18:53: ist ja wahrscheinlich nicht der erste Sommer, wo du jetzt rückblickend sagen würdest, da habe

00:18:57: ich aber ein bisschen viel gearbeitet oder was heißt der erste Sommer, die erste Phase deines

00:19:01: Lebens und trotzdem holts ein, irgendwie da überholts ein immer wieder, was man sich alles so vornimmt.

00:19:06: Ja, aber mit zunehmendem Alter wird mir die Endlichkeit meines Lebens bewusst,

00:19:12: so pathetisch das jetzt klingt. Aber wir können ja jetzt mal eben schnell ausrechnen,

00:19:16: wieviel Sommer haben wir noch? Sind nicht mehr? Es sind nicht mehr so viele.

00:19:20: Gerade das Buch, 35 bis 40 Sommer gelesen, genau, lass noch 40 haben. Ich mit meinem Long

00:19:25: Javity habe wahrscheinlich eher noch 50, aber sind trotzdem nicht mehr viele.

00:19:29: Das Buch habe ich dir übrigens nachgekauft, habe ich aber noch nicht gelesen. Ich lese

00:19:32: gerade noch ein anderes Buch. Lieses, Liese in einem Tag und wird genau passen zu den Gedanken,

00:19:39: die du dir gerade machst. Ich habe Angst, dass es mein Leben zu stark verändert. Es könnte sein.

00:19:44: Hast du das nicht? Du hörst ein Podcast, du liest ein Buch und denkst dir so, oh Gott,

00:19:48: das war das irgendwie, was ich jetzt gebraucht habe, was ich hören musste und ich habe mich

00:19:53: auch angstfuffeendet dem ganz ehrlich. Ja, ja, es ist los, hier ist Susseas, weil ich habe gerade

00:19:57: mit Lea gesprochen, die auch das Buch ein Jahr jetzt auf ihrem Nachtisch hatte und jetzt hat sie es

00:20:01: gelesen und dann meinte ich so und und und und sie so toll, aber das Problem mit solchen Büchern

00:20:07: ist, ich möchte immer gleich mein ganzes Leben ändern und dann dachte ich so, warum ist das

00:20:12: bei mir nicht so? Ich glaube, ich lese ja wirklich wahnsinnig viel und deswegen komme ich gar nicht

00:20:19: mehr auf den Gedanken, dass jedes Buch mein Leben verändern müsste, weil du dann einfach denken

00:20:23: würdest, okay, dann kann ja keine drei Tage das Leben gerade leben, was ich gerade lebe.

00:20:26: Jetzt lese ich gerade Benedict Wells, die Geschichten in uns. Wenn ich jetzt sofort anfangen würde,

00:20:32: einen Roman zu schreiben, weil darum geht es da, weißt du, dann kannst du nicht mehr lesen,

00:20:36: dann bist ja nur noch damit beschäftigt, das dem Autor oder der Autorin gleich zu machen. Also

00:20:41: deswegen mein Rezept ist mehr lesen, dann kriegen dich die Bücher nicht so auf der persönlichen

00:20:45: Heimne. Marina, wann liest du denn so viel, bitte schön. Ich bin tatsächlich so jemand, der immer

00:20:52: ein Buch in der Handtasche hat und wann immer irgendwo ein fünf Minuten Zeitfenster aufgeht,

00:20:57: lese ich. Also das ist der Unterschied zu uns beiden, ich bin halt am Handy. Ich gucke dann

00:21:03: Social Media Experten. Ich habe ein Book Club, du bist Social Media Expertin, da siehst du,

00:21:08: jeder macht was am besten kann. Aber ja, nein, also deswegen wahrscheinlich haben wir noch 40,

00:21:14: 50 letzte Sommer und wenn man sich das so bewusst macht und ich meine für mich ist,

00:21:18: dass diesen Sommer so bewusst, weil es war der letzte Sommer meines Vaters und der hätte

00:21:23: 100 Prozent gedacht, dass er noch einige mehr hat. Und das führt einfach dazu, dass du die Sachen

00:21:32: anders betrachtest. Also das ist natürlich stärker als jedes Buch, was du jemals lesen kannst,

00:21:36: wenn du einfach merkst, das stimmt leider wirklich. Ja, auf jeden Fall. Also für mich war das,

00:21:43: wir sprechen später noch mal intensiver darüber, aber dieses sehr körperliche Ereignis oder

00:21:50: dieser Zerfall, wenn man schon so betiteln möchte, der Auslöse, warum ich es sagt,

00:21:56: ich will 2025 tatsächlich mal und ich arbeite seit ich 14 Jahre alt bin. Ich habe keine Pause

00:22:03: in meinem Leben gemacht, ob ich wirklich mal schaffe, so ein Sabatical Light zu machen. Ich will

00:22:07: gar kein komplettes Sabatical, ich will einen meiner fünf Jobs behalten, aber dass ich mich

00:22:12: mal drei Monate rausziehe, das wäre eine utopische Vorstellung, aber ich arbeite daran. Ich finde

00:22:17: die gut und die ist gar nicht so utopisch. Also in dem Moment, wo was Einschneidendes passiert,

00:22:22: denkt man, plötzlich ist ja gar nicht so schwer. Und vorher denkt man, ich kann unmöglich

00:22:27: jetzt zweieinhalb Monate raus und dann stirbt dein Vater und dann gehst du zweieinhalb Monate

00:22:32: raus und keiner zuckt eine Sekunde. Also ich glaube, wir machen die Hürde manchmal zu groß,

00:22:37: dass wir eigentlich nichts ändern können, weil alle gefühlt immer weitermachen und ich glaube,

00:22:42: da kann man dann mal auch die Erste sein, die sich da ein bisschen rausnimmt. Ich würde so

00:22:46: gern auch weitergehen. Ich glaube, wir leben in so einer individualisierten Gesellschaft,

00:22:51: wir nehmen uns alle ein bisschen tickenzu wichtig vielleicht. Ich bin komplett mit eingeschlossen.

00:22:56: Ich habe natürlich so hart an den Sachen gearbeitet und tatsächlich auch an dem Status,

00:23:03: den ich jetzt habe, dass ich so eine Angst habe, Pause zu machen, dass ich danach irgendwie

00:23:09: raus bin, nicht mehr reinkomme. Das ist ja wie welcher schlaue Mensch hat das irgendwann mal oder

00:23:13: gar nicht so schlau eigentlich gesagt. Man muss das Rad am Rollen lassen, um irgendwie da auch weiter

00:23:22: zu performen. Aber vielleicht ist das auch total dumm und einfach gar nicht das Ziel. Ich glaube,

00:23:26: es ist nur dann das Ziel, wenn man sagt, es rollt fröhlich vor sich hin und man ist glücklich

00:23:31: und gesund. Aber in dem Moment, wo es Anzeichen gibt, dass dem nicht so ist, glaube ich, nicht an

00:23:36: dieses Dauerrollen. Aber dazu später, jetzt springen wir erst mal in den Deep Dive. Deep Dive.

00:23:46: Ja, Anni, ich freue mich, dass ich jetzt hier im Deep Dive mal so richtig in die Tiefe gehen kann,

00:23:52: was so deine Aktivitäten angeht und vor allen Dingen deine Learnings daraus. Und du hast ja

00:23:57: gerade gesagt, du hast jetzt so lange seit du 14 bis daran gearbeitet, das aufzubauen,

00:24:01: was du da aufgebaut hast, nämlich ein ganzes Universum an verschiedensten Angeboten, Podcast,

00:24:08: Konferenz, Beratung, Schulungen, eigene Kooperation. Als was würdest du Baby God Business heute beschreiben?

00:24:17: Ja, herzlich willkommen zur Therapie Sitzung Social Media Marketing. Danke, tschüss. Sehr gut.

00:24:23: Also Baby God Business hilft Menschen in jeder Branche auf Social Media Plattformen,

00:24:32: besser, erfolgreicher und sichtbarer zu werden. Sehr gut, sehr gut, der Elevator Pitch.

00:24:37: Schließt das eigentlich auch Parteien ein, wo wir gerade im Rücklicht der Landtagswahlen sind?

00:24:43: Absolut. Und ich glaube, das sind die ersten, die nachsitzen müssten. Ich würde sie alle

00:24:51: liebend gerne mit offenen Armen willkommen heißen. Bin da nur selber häufig zwiegespalten,

00:24:56: möchte das natürlich nicht zusammen mit meinen eigenen politischen Ambitionen und

00:25:01: Vorstellungen mischen, um das irgendwie professionell zu halten. Deswegen finde ich das immer schwierig,

00:25:06: wenn man Beratung für politische Akteur*innen macht, aber ja, es war nie wichtiger als jetzt.

00:25:12: Absolut. Und Lea spricht immer so schön von Standbein und Spielbein und sagt,

00:25:19: Standbein ist das, damit verdienst du dein Geld, das ist eine sichere Bank, damit weißt du,

00:25:23: finanzierst du das alles und Spielbein ist, was du dir einfach so gönnst, weil es dir so Spaß macht,

00:25:28: das muss ich auch gar nicht in Echtzeit rechnen. Wie ist das bei dir? Ist das alles ein Standbein

00:25:33: oder wie würdest du es differenzieren? Du Verena, ich habe ja tatsächlich Journalismus studiert. Das heißt,

00:25:41: Journalismus an sich ist ja eigentlich eine Brotlose Kunst. Ich bin ja eigentlich keine

00:25:46: Unternehmerin. Ich habe mich ja nur zu einer Mausern müssen, weil ich musste. Ich habe

00:25:51: leider mir Spielbeine als Standbeine. Weil alle die Dinge, die ich tue, habe ich immer aus einer sehr

00:25:59: idealistischen oder intrinsischen Motivation herausgemacht, weil ich glaube das Wichtigste

00:26:06: bei dem, was man so tut, ist Passion. Sonst hält man den Druck auch nicht aus als Unternehmerin.

00:26:11: Und ich glaube, die größte Herausforderung ist dieser ständige Rollenwechsel, den ich

00:26:16: mittlerweile hinlegen muss, zwischen Managerin für Influencer auf der einen Seite,

00:26:24: Chefin für Mitarbeiterinnen auf der anderen Seite. Wie viel hast du?

00:26:29: Knapp unter 10. Aber verschiedene Firmen verteilt tatsächlich. Ich bin Unternehmerin,

00:26:37: ich bin selbst Creatorin, also auch Aktivteilnehmende in dieser Creator-Economie.

00:26:42: Es ist auf wahnsinnig viel Zeitkostes. Total crazy. Ich moderiere, ich habe den Podcast,

00:26:47: ich bin Experte für Social Media Sachen, wenn immer irgendwer anruft und sagt,

00:26:51: hey, wir brauchen mal eine Einschätzung, ob es Presse oder Fernsehen ist. Ich bin aber ja

00:26:54: auch Privatfreundin, ich bin ja auch Partnerin. Und all diese Rollenbilder zu erfüllen,

00:27:00: ist eigentlich, finde ich, die belastendste Sache an dem Job. Hast du da so fest abgesteckte Zeiten,

00:27:08: dass du so sagst, bis 9 Uhr bin ich Partnerin, zwischen 9 und 18 Uhr bin ich all die beruflichen

00:27:14: Sachen danach bin ich Freundin oder wie machst du das?

00:27:16: Ich wünsche, das wäre so. Aber ich arbeite in einer Branche, in der auch ständige Erreichbarkeit

00:27:22: erwartet wird und auch nur so funktioniert. Denn das liegt letztendlich daran, dass die

00:27:29: Stories und die Postings, die Influencer machen am Wochenende in der Regel am besten performen.

00:27:34: Das heißt, ich muss nicht nur von mir, sondern auch von den Mitarbeitenden, die im Management

00:27:39: arbeiten, eine Rundum-Erreichbarkeit erwarten. Das ist aber mal klar kommuniziert und ich gebe

00:27:46: so viel Freiraum und Verantwortung, dass das, was dort gearbeitet wird, natürlich auch in

00:27:51: entsprechendem Ausgleich an den anderen Tagen stattfindet. Ich gebe da auch keinen Rahmen vor.

00:27:55: Ich möchte nur, dass die Arbeit erledigt ist und diese Erreichbarkeit ist tatsächlich wichtig.

00:28:00: Das ist nicht nur auf der Seite der Influencer*innen oder des Managements, sondern das Handhaben

00:28:05: Agenturen und Marken teilweise genauso. Deswegen ist dieser Job Social Media Manager*innen

00:28:11: eben auch so ausziehantäufig, weil man die klare Grenze nicht setzen kann und dass jemandem

00:28:16: zu erklären ist, ultra schwer um ehrlich zu sein.

00:28:18: Genau, deswegen je konkreter ist es besser, weil man natürlich ganz häufig, wenn man

00:28:22: Menschen mit großen Reichweiten zuschaut, wie sie wieder übers Cannes Film Festival

00:28:27: schlendern und dann weiter auf der Yacht Richtung Süden, wo auch immerhin schippern und so

00:28:33: denkt man so, ey die haben Leben. Und wahrscheinlich, wenn man dahinter die Kulissen guckt, dann

00:28:38: ist halt das Smartphone und der Content die ganze Zeit dabei, es muss alles tip top aussehen.

00:28:43: Die schlechte Laune, ich habe mal irgendwie gehört, der gesagt hat seinen Partner, sagt

00:28:47: immer zu ihm, deine gute Laune hast du wohl wieder auf Instagram gelassen. Nach dem Motto

00:28:51: da ist alles shiny und kaum ist die Kamera aus, bist du halt wieder du und das ist dann halt

00:28:57: nicht immer so toll, also dass man da auch diesen Rollen wechsel gar nicht die ganze

00:29:01: Zeit hinkriegt zwischen ich bin hier gerade super happy und eigentlich bin hier aber gerade

00:29:05: genervt. Also ist das so, dass das echt ein Knochenjob ist auch Influencer sein oder sagst

00:29:12: du, nee, da müssen wir gar nicht so viel Mitleid haben, die haben schon ein ganz gutes Leben.

00:29:15: Das ist total personenabhängig, denn da zitiere ich einen sehr bekannten Influencer, Ricardo

00:29:21: Simonetti, der immer sagt, es gibt Personen, die sind die lieben ist berühmt zu sein und

00:29:26: es gibt Personen, die sind durch ein besonderes Talent, durch einen Zufall häufig, durch

00:29:32: ja einfach ausprobieren bekannt geworden und kommen mit der mit dem Rummel um ihre öffentliche

00:29:39: Person gar nicht so gut klar, sie sind gar nicht gerne berühmt. Ja, das sieht man bei

00:29:43: Celebrities ist man weiß das die singen Schauspielern etc. Aber das zeigt sich immer bei Influenzern.

00:29:49: Also ich kenne ganz ganz viele, die eigentlich im echten Leben super schüchtern sind, die

00:29:54: wenn die enttäuschen schon fast, wenn man sie persönlich kennenlernt, weil man sich ein

00:29:58: ganz anderes Bild von der Person gemacht hat. Nicht weil die immer super happy sind oder

00:30:03: irgendeine eine Story vorspielen jeden Tag, sondern einfach weil sie gelernt haben Regisseure

00:30:10: ihres eigenen Lebens zu sein. Das heißt, sie können ihren Content selber schneiden, die

00:30:13: können entscheiden, wann sie sich zeigen und wie und wenn das nicht so gut war, dann wird

00:30:17: es halt rausgeschnitten. Aber im echten Leben kannst du nichts schneiden und deswegen war

00:30:20: es häufig ganz ganz desillusionierend, nicht immer im negativen Sinne, ja alle diese Akteure

00:30:26: in der Branche persönlich kennenzulernen. Aber ja, also der Druck, den das Ganze mit

00:30:31: sich bringt, ist de facto da, aber große Influencer*innen, die haben mittlerweile auch ein ganzes Team

00:30:36: hinter sich. Ich gehöre ja dazu. Da wird selten auf Events und Verantwortung noch was dem

00:30:43: Zufall überlassen. Das ist ganz klassisches Künstlermanagement. Also Influenzer sind

00:30:48: ja die Celebrities unserer Gegenwart und dementsprechend werden sie auch so behandelt

00:30:54: und viele belächeln das und viele glaube ich stört das auch, weil es natürlich sehr

00:30:58: viel um Authentizität geht oder so echt und so nah dran zu sein wie möglich und auch

00:31:04: diese Illusion wird ja durch den Bildschirm und diese parasozialen Beziehungen, die man

00:31:08: zu Menschen entwickelt auf eine ganz natürliche Art, ja auch wir, du, du bist den Leuten

00:31:13: steilig am Ohr. Vielleicht lernen Leute auch irritiert, wenn sie dich persönlich treffen

00:31:16: und sagen würden, die Verena, das habe ich aber ganz anders vorgestellt. Nicht im Negativen

00:31:20: Sinne, was auch anders. Das stimmt, aber was ich da einmal feststelle, der Unterschied

00:31:23: ist eben, dass ich keine Influencerin bin im Sinne von ich verdiene mit meiner Reichweite

00:31:30: auf Social Media das Geld und damit kann ich halt auch zweieinhalb Monate gar nicht auf

00:31:34: Instagram sein, dann enttäusche ich auch keine Marken oder Kooperation, dann ist es egal,

00:31:39: ob ich Reichweite verliere oder keine neue hinzugewinne und das führt natürlich dazu,

00:31:44: dass ich sehr viel echter oder was heißt echter, ich kann einfach genauso sein wie

00:31:49: ich bin, weil ich eben ja nicht unser Haus, meine Urlaube, was weiß ich, was alles irgendwie

00:31:56: in Szene setze und damit auch gar nicht so eine Erwartungshaltung weggeht, die man dann

00:32:01: vielleicht im Zwischenmenschlichen gar nicht halten kann. Das empfinde ich immer als großes

00:32:05: Geschenk, weil ich glaube, viele würden ja von mir auch sagen, wenn es die ist, aber

00:32:10: ja eigentlich eher extrovertiert und die kann glaube ich das gut aushalten, so in der Öffentlichkeit

00:32:14: zu stehen und bei mir ist es aber so, ich kann gut auf einer Bühne stehen, ich kann gut

00:32:19: zu einer kleineren Gruppe von Menschen direkt sprechen, dabei strengt mich wahnsinnig an

00:32:25: in so große Gruppen rein zu tauchen oder so auf so OMR-Festivals so ungeschützt so

00:32:32: einer großen Gruppe ausgesetzt zu sein und ich glaube, da bin ich bei Riccardo Simonetti,

00:32:36: das musst du dann schon richtig lieben. Auf jeden Fall, ich glaube, das ist aber auch

00:32:40: sehr menschlich, was du gerade beschrieben hast. Ich glaube, den meisten Menschen würde

00:32:43: ich so gehen, da geht die soziale Butter hier einfach direkt in den Keller, die stecken ja

00:32:47: alle ihre kleinen Steckdosen und Ladegeräte in dich rein, auf der OMR und dann saugen

00:32:52: dir ein bisschen Energie aus. Aber ich gebe auch gerne Energie, mir geht es da ganz genau

00:32:57: so. Aber du hast ja nach meinem Stand und Spielbein gefragt, also tatsächlich, ich verdiene

00:33:02: mit Influencer Marketing mein Geld und zwar nicht, weil ich selber bekannt bin, sondern

00:33:06: weil andere Leute sehr viel bekannter sind als ich, die sehr viel mehr Geld verdienen

00:33:10: und mein Job ist es praktisch, denen die passenden Marken zu verkaufen. Wer, wen zum Beispiel?

00:33:15: Farina O'Poku, Nova Lana Love und die mannete ich tatsächlich mittlerweile exklusiv, ich

00:33:22: habe in der Vergangenheit parallel für ganz viele Influencer*innen gearbeitet, eher weil

00:33:28: ich Erfahrung sammeln wollte. Ich habe auch eine oder besser gesagt zwei, drei Betreute,

00:33:33: die sehr im High Fashion Bereich angesiedelt waren, weil für mich damals ich hätte gerne

00:33:38: eine Corporate Karriere im luxuriösen Modebereich angestrebt, nachdem ich geschneid habe, Journalismus

00:33:45: der Zukunft nur noch online stattfindet und keiner bereit ist, für gute Inhalte wirklich

00:33:49: Geld zu bezahlen. Was bis heute so ist im Übrigen? Ich wollte ganz lange, hat sie nicht geändert.

00:33:54: Aber ja, und mein Spielbein ist der Podcast, mein Spielbein ist Social Media, ich finde,

00:34:00: ich kann niemandem gut beraten, wenn ich es nicht selber am eigenen, lebenden Objekt

00:34:04: mal ausprobiert hätte und ganz, ganz viele Dinge, die ich im Internet mache, mache ich

00:34:08: um später das auch in meine Beratung einfließen zu lassen und wirklich handfest an den ersten

00:34:13: Cases heraus, den Leuten eine gute Beratung bieten zu können. Jetzt haben wir hier im

00:34:20: Podcast ja schon zweimal Matthias Schraner gehabt, der ist Verhandlungsexperte, denn

00:34:24: verhandeln sich selbst oder für andere ist so einer der Hauptschmerzpunkte von Menschen,

00:34:31: weil sie immer denken, puh, also wenn ich jetzt zum Beispiel auch mal so eine Kooperation

00:34:36: auf Instagram machen möchte, wenn ich jetzt auch mal für eine Konferenz angefragt werde

00:34:41: und sagen soll, was will ich denn dafür haben, wenn ich mein Gehalt verhandle. Also all

00:34:46: diese ganzen Sachen rundum verhandeln, machst du jetzt ja auch den ganzen Tag in alle Richtungen,

00:34:51: hast du da Tipps für eine erfolgreiche Verhandlung, weil da merke ich immer, dass saugen die Menschen

00:34:57: am meisten auf, weil sie sich häufig unter Wert verkaufen? Bevor ich die Frage beantworte,

00:35:04: verrate ich da noch ein geheimnes Beräner. Oh, das freut mich sehr. Ganz viele Influencer

00:35:09: erinnern oder auch Menschen, die in irgendeiner Form in ihrer Personal Brand arbeiten, die

00:35:16: legen sich erst mal ein sogenanntes Fake-Management zu, das heißt die Puffern sozusagen, die direkt

00:35:23: in Kontakt. Denen noch eine zweite Identität. Genau, die haben praktisch einfach ein zweites

00:35:26: E-Mail-Post, sind trotzdem ein bisschen natürlich sie selber, die die E-Mails beantworten, aber

00:35:30: einfach unter so einer Art von Fake-Identity, die Distanz herstellen, auch die emotionale

00:35:38: Distanz in dem Moment nicht unter seinem eigenen Klarnamen, das sich jetzt behandeln zu müssen.

00:35:42: Ja, ein großes, ungeschriebenes Geheimnis in dieser Branche macht absolut Sinn, weil

00:35:49: es viel leichter ist mit ankatrinschmitz@gmail.com auf die Mail an Verena-Poster zu antworten,

00:35:57: nehme ich jetzt mal so als Pseudonym, mal so einfach so als Beispiel und dann so sagen

00:36:02: vielen Dank für die Anfrage an Verena, sie hat am 8. August Zeit und ihr Honorar beträgt,

00:36:07: ist leichter als zu sagen, ich habe am 8. August Zeit und mein Gehalt beträgt. Ja, ja, das

00:36:14: auf jeden Fall ist vielleicht was, worüber man mal nachdenken kann. Ich mein, im klassischen

00:36:18: Corporate-Drop geht das natürlich nicht, aber und auch in Gehaltsverhandlungen mit dem Chef

00:36:22: ist es schwierig, eine Fake-Identity oder jemanden vorzuschicken. Aber was ich gelernt habe,

00:36:28: ist auch in Verhandlungen mit viel Empathie reinzugehen und vor allem gut vorbereitet

00:36:33: zu sein, zu verstehen, was will denn die Gegenseite eigentlich, was ist deren Motivation. In meinem

00:36:38: Bereich ist das häufig natürlich den besten Deal für möglichst viel Reichweite zu bekommen,

00:36:46: aber wo sind vielleicht weitere Ziele des Kunden, wo rückt der denn aber auch vielleicht als

00:36:51: erstes ab, wo kann ich also irgendwie so reingehen, um Kompromiss zu finden und ich habe eigentlich

00:36:57: immer ein bis zwei alternative Ideen, Parat, die man natürlich auch ein bisschen ad hoc

00:37:03: ausarbeiten muss. Häufig hat es sich aber auch bewährt, erstmal zu verstehen, hey,

00:37:08: eine Art Vorgespräch, worum geht es hier eigentlich und dann vielleicht einen zweiten

00:37:11: Call anzusetzen, auf den man sich dann besser vorbereiten kann, wenn man nicht der Menschessstere

00:37:14: das irgendwie spontan so umsetzen kann. Und ich finde auch aktives Zuhören ganz wichtig.

00:37:19: Also ich versuche der Gegenseite immer ein gutes Gefühl zu geben. Für Partnerschaft gibt es

00:37:24: auch in der Psychologie diesen berühmten Satz, ja, es sind nicht du und ich, ich gegen

00:37:31: einander, sondern du und ich gegen das Problem zusammen. Und so hat sich das in Verhandlungen

00:37:36: auch häufig bei mir bewährt, zu sagen, hey, wir wollen doch beide das Gleiche, einen guten

00:37:39: Deal und ich würde euch zusätzlich noch das und das anbieten, weil ich glaube, das liegt

00:37:44: natürlich bei mir auch daran, dass ich viel Wissen in der Branche habe und das ganz

00:37:47: gut abschätzen kann, was Kunden wollen und was ich auch gerne machen möchte.

00:37:49: rauchen. Aber wer sich verstanden fühlt, der ist immer kompromissbereiter.

00:37:54: Absolut und ich glaube auch dieses Thema, was ich eben gesagt habe, unter Wert

00:37:59: verkaufen, was sich lohnt, ist einfach andere zu fragen, was nimmst du denn

00:38:04: eigentlich für deinen Auftritt? Was nimmst du denn für ein Post? Das machen wir

00:38:07: in Deutschland viel zu wenig, weil wir das total verbühnt finden, dass dann

00:38:09: jemand sagt tausende Euro und dann "Uhh, die krieg ich tausende Euro und dann

00:38:14: das darf doch keiner wissen" und so und das glaube ich kann man auch machen,

00:38:18: dass man einfach mal so ein bisschen rumfragt, bei Speaker Agenturen fragt,

00:38:23: sich Informationen einholt, bevor man in eine Verhandlung geht. Das gleiche gilt

00:38:27: fürs Gehalt. Also auch da macht es Sinn, meine Kollegin zu fragen, was verdienst

00:38:31: du denn eigentlich? Das ist irgendwie so ein ungeschriebenes Gesetz in

00:38:35: deutschen Großkonzernen und Unternehmen, dass man das nicht tut. Am Ende machen

00:38:38: unter der Hand ja viele und es hilft dir einfach. Es verschafft dir einen Vorteil

00:38:42: in der Verhandlung, wenn du weißt, dass jemand auf dem gleichen Level eigentlich

00:38:45: ganz woanders steht, dann gehst du auch selber selbstbewusster da rein. Ist das

00:38:50: sehr deutsch oder ist das irgendwie sehr weiblich, dass wir nicht wirklich

00:38:54: unterhalten? Ich glaube es ist deutsch und weiblich, aber in erster Linie schon auch

00:38:58: deutsch. Also wahrscheinlich machen es Männer ein Tick besser, aber über Geld

00:39:02: reden in Deutschland generell, würde ich sagen, findet wenig statt.

00:39:06: Ja, das ist tatsächlich so. Ich glaube auch ganz wichtig zu wissen, wann ist

00:39:10: eine Verhandlung auch beendet? Ab welchen Punkt gehe ich und hoffe, dass

00:39:16: vielleicht noch mal ein zweites Angebot kommt natürlich. Aber ich glaube, dann

00:39:20: muss man auch so straight sein und sagen, hey, dafür geht es einfach nicht. Und ich

00:39:25: glaube, ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ich habe am Anfang meiner Karriere

00:39:28: so unglaublich viele Dinge umsonst gemacht. Ob bis zu einem langen, langen

00:39:33: Punkt noch und ich auch. Das ist jetzt gar nicht, will die Zuhörer*innen auch gar nicht

00:39:37: dazu motivieren zu schnell irgendwie zu sagen, also das bin ich mir nicht wert.

00:39:42: Also bei gewissen Dingen ist ja auch nicht immer der Geldwertevorteil der Benefit,

00:39:46: sondern ja gut, wenn ich auf einer großen Bühne halt eine große Menge an

00:39:51: Menschen erreiche und wenn man mir eine Plattform gibt, dann ist das auch was

00:39:54: Tolles und dann hat das auch einen medialen Gegenwert. Und das hat dann auch was

00:39:58: mit Vorleistung zu tun, hätten wir nicht die ersten Jahre so viel umsonst gemacht,

00:40:02: dann bist du halt auch ein Mensch, der in Minute eins rüber kommt, als die nimmt

00:40:07: lieber als das sie gibt. Und ich bin einfach ein Mensch, ich möchte lieber

00:40:10: bei den Menschen im Gedächtnis bleiben, aus die hat glaube ich schon ziemlich

00:40:12: oft gegeben, bevor sie genommen hat. Und ich glaube, dass das sowohl wie du sagst,

00:40:17: am Anfang erst mal Vertrauen bringt, dass man sich nicht gleich als was ganz

00:40:21: Tolles fühlt und es eben aber auch dann Erfahrung, Reichweite, Bekanntheit mit

00:40:27: sich bringt, dass man erst mal ein paar Auftritte, die einem angeboten werden

00:40:30: macht, egal was man davon hat, weiß ich, dass dann am langen Ende ihr auszahlt.

00:40:35: Absolut, da bin ich total bei dir. Und sag mal, so Social Media ist mein aller Munde,

00:40:42: kann man wahnsinnig viel darüber reden, aber mal so ganz konkret, was siehst du

00:40:45: gerade als die größten Trends und Veränderungen bei Social Media? Also wo

00:40:48: sagst du 20, 24 Leute, da müsst ihr hingucken, das müsst ihr machen, da

00:40:54: könnt ihr eigentlich jetzt gehen, das ist gar nicht mehr so relevant.

00:40:58: Ich glaube, was immer noch ganz ganz viele nicht mitbekommen haben, ist, dass es

00:41:04: eigentlich vor, man weiß nicht genau, wann es angefangen hat und ob der

00:41:08: Prozess schon beendet ist, aber vor ein bis zwei Jahren einen großen Schiff in der

00:41:13: Art und Weise, wieso und wann wir Content sehen gab. Ganz ganz viele alte

00:41:19: Social Media Tipps, so was wie Postingzeitpunkt, Hashtags etc.

00:41:24: Das ist alles nicht mehr wichtig und ich versuche jetzt mal alle Zuhörer*innen,

00:41:28: auch die jetzt vielleicht gar nichts mit Social Media zu tun haben, sondern

00:41:31: vielleicht einfach nur privat nutzen abzuholen. Ich erlebe, dass viele, das ist

00:41:36: so eine Standardfrage, die ich auf der Bühne häufig stelle und die Leute

00:41:40: müssen da die Hand heben, habt ihr überhaupt noch das Gefühl, dass ihr

00:41:43: versteht, warum ihr diese und jene Inhalte seht? Habt ihr die proaktiv

00:41:48: abonniert und die meisten sagen dann, nee. Und es liegt einfach daran, dass es

00:41:54: früher einen sogenannten Social Graph gab, nachdem sich der Algorithmus

00:41:59: gerichtet hat. Das heißt, ich habe gesagt, hey, Verena Poster, finde ich cool.

00:42:02: Da folge ich, die abonniere es, ich werde jetzt Follower, ich werde jetzt teilen

00:42:05: ihre Community, deswegen sehe ich ihre Inhalte.

00:42:08: Mittlerweile ist es so, dass uns eigentlich fast nur noch auf Basis

00:42:13: unserer vermeintlichen Interessen angezeigt wird, was wir mögen. Das heißt, wenn

00:42:18: Verena Poster zum Thema, was weiß ich, digitale Bildung postet, dann muss

00:42:24: erstmal der Algorithmus verstanden haben, dass ich mich überhaupt für

00:42:27: digitale Bildung interessiere, sonst sehe ich deine Inhalte nicht mehr. Auch wenn ich

00:42:30: dir proaktiv folge. Und das ist der Shift vom Social-Zum-Interest-Graph, so

00:42:35: nennen wir das, eine Fachsprache. Das heißt, es ist sehr viel Interessen

00:42:39: basierter und die Profile der einzelnen Nutzer*innen, also wirklich von dir, mir,

00:42:43: von allen, die zuhören, sind mittlerweile so detailliert, dass der Algorithmus

00:42:49: häufig eher sogar weiß, was wir mögen, bevor wir uns darüber eigentlich

00:42:53: bewusst sind. Und das führt dazu, dass wir häufig gar nicht mehr verstehen, warum

00:42:56: sehen wir diese und jene Inhalte. Und deswegen ist es auch total egal, ob ich um

00:42:59: 8 Uhr gepost habe oder um 19 Uhr, wenn es nichts mit digitaler Bildung zu tun

00:43:03: hatte, was dich interessiert, wird es dir eh nicht angezeigt.

00:43:06: Werd ich es nie sehen, ja, denn das macht auch Sinn, ja, so das kann man

00:43:10: verteufeln und das kann man irgendwie auch blöd finden. Aber rein technisch und

00:43:14: logisch macht es ja total Sinn, dass der Menge an Content, die wir mittlerweile

00:43:18: im Internet ausgesetzt sind, dass sich das in irgendeiner Form anders darstellen

00:43:22: muss als in der Art von Chronologie der Leute, die wir folgen. Denn wenn wir das

00:43:26: mal vergleichen mit vor zehn Jahren, wie viele Menschen, wie viele Social-Media-

00:43:30: Accounts gab es bei Instagram und TikTok? Nicht so viele wie heute. Dementsprechend

00:43:34: ist es natürlich eine ganz logische Entwicklung, dass mehr auf Interessen

00:43:37: geachtet wird und selektiert wird, korratiert wird.

00:43:41: Ganz ehrlich, wenn du eine Social-Media-Plattform verstanden hast, dass du alle

00:43:44: verstanden, dann am Ende geht es darum, den Betreiber dieser Plattform, dass du

00:43:50: möglichst viel Zeit dort verbringst und je passgenauer du Inhalte ausgespielt

00:43:54: bekommst, desto mehr Zeit verbringst du da Fakt. Ich glaube, das ist das größte

00:43:58: und wichtigste Prinzip, was man verstehen muss, wenn man selbst aktiv auf

00:44:03: Social-Media werden möchte und wenn man möchte, dass seine Inhalte auch die

00:44:06: richtige Zielgruppe erreichen. Wo fangen wir jetzt mit Trends an? Wo hören wir auf?

00:44:11: Internetsprache? Ich weiß nicht, Verena, vielleicht frage ich dich einfach mal kurz

00:44:16: zurück. Wo hängen denn deine Kids ab auf Social-Media? Kriegst du das mit?

00:44:20: Ja, klar kriege ich das mit. Also die haben Snapchat, sie dürfen kein TikTok,

00:44:26: sonst würden sie total auf TikTok abhängen und Instagram. Das sind so ihre

00:44:30: Snapchat. Ja, Snapchat an eins. Ja, es ist huge und das ist interessant, weil als ich

00:44:38: vor, glaube ich, acht Jahren das erste Mal selber Content jetzt Internet gestellt

00:44:41: habe, war das auch auf Snapchat und du und ich nutzen wahrscheinlich Snapchat

00:44:45: überhaupt nicht und auch die Menschen um und um herum nicht. Das heißt, die

00:44:49: Social-Media-Landschaft hat sich ja insofern diversifiziert, dass sich das

00:44:54: jetzt eigentlich fast entlang von Zielgruppen einteilen lässt und wenn ich

00:44:58: selber Social-Media als Marke oder als Person mache, ist es super wichtig zu

00:45:01: verstehen, hey, wo ist denn meine Audience? Ich muss nicht wild alle Plattformen

00:45:06: spielen als Marke und überall in der Count haben und denen dann irgendwie auch

00:45:09: noch jeden Tag mit coolem Content bespielen, sondern ich empfehle immer,

00:45:13: sich wirklich auf ein bis zwei Plattformen zu fokussieren und die erst mal zu

00:45:17: verstehen und da passgenau Content zu machen, der eben die Zielgruppe auch

00:45:20: erreicht. Und ich liebe Snapchat nach wie vor, muss ich ganz ehrlich sagen, ich

00:45:24: bin da nicht mehr, aber ja, ich find's großartig. Meine Lieblings-Social-Media-Plattform

00:45:28: eigentlich. Die Keine Social-Media-Plattform ist.

00:45:30: Nee, genau. Ich gucke immer meinen Kindern über die Schulter und was ich daran

00:45:34: mag im Vergleich jetzt zu Instagram oder TikTok für die ist, dass es deutlich

00:45:39: mehr mit Freunden in Verbindung sein zu tun hat und zu gucken, wo sind die gerade

00:45:44: und was machen die gerade, als irgendwie das Durchscrollen von Videos von irgendwelchen

00:45:48: Leuten, die die gar nicht kennen, wo dann auch zweifelhafter Content zum Teil dabei

00:45:51: ist. Also deswegen ist es aber natürlich trotzdem bedientes genau das, was du eben

00:45:56: gesagt hast. Du musst jeden Tag eine Flamme schicken und da irgendwie

00:46:00: miteinander in Verbindung sein, ist ja nichts anderes, als du musst maximal viel

00:46:03: Zeit auf dieser Plattform verbringen und sie zieht dich immer wieder rein, wenn

00:46:06: du eigentlich gerade was anderes machen willst. Also trotzdem jetzt nicht so, dass

00:46:10: ich als Mutter Ju-Hu schreihe, aber ich verstehe es, warum sie es so lieben.

00:46:14: Ja und da hast du eigentlich auch schon den zweiten großen Trend angesprochen,

00:46:18: der sich durchzieht, seit Covid. Und das ist die Kommunikation. Eigentlich

00:46:24: aller Menschen zieht sich eher wieder zurück in den privaten Raum. Das heißt,

00:46:27: das Overall Engagement, das heißt Kommentare, Likes, Shares und so weiter,

00:46:31: überall wo Menschen öffentlich ihre Meinung kundtun auf Social Media, das hat

00:46:35: stark abgenommen. Das liegt einfach daran, dass Menschen sehr, sehr unsicher

00:46:39: geworden sind, öffentlich ihre Meinung überhaupt kundzutun. Das ist mit der

00:46:42: großen Shitstorm Gefahr der Zeit, in der wir leben zu tun und Menschen suchen

00:46:48: sich ganz bewusst eher wieder Bubbles und Räume und geschlossene

00:46:52: Kommunikationsbereiche, in denen sie sicher und offen sprechen können, wo sie

00:46:56: sicher sein können, dass sie auf Gleichgesinnte treffen. Und das finde ich

00:47:00: zum Beispiel ein sehr gefährlicher Trend. Also so LinkedIngruppen und

00:47:04: Instagramgruppen und so, sind es dann? Ja tatsächlich aber auch WhatsApp, Chats,

00:47:08: Broadcast, Channel und alles da, wo so, ich sag mal, wie im klassischen Sinne so

00:47:14: an "adagated community" herrscht, in die du auch aufgenommen werden musst, Reddit und

00:47:17: so weiter. Es sind alles Oberflächen, wo es eher darum geht, sich mit Gleichgesinnten

00:47:22: zu einem spezifischen Thema auszutauschen, wo aber alle dieselbe Meinung haben.

00:47:27: Und das macht es eben so gefährlich, wenn man möchte. Das kann man natürlich

00:47:32: aus Markenperspektive wunderbar auch für die eigene Kommunikation nutzen.

00:47:37: Mindtake ist ja gerade so ein bisschen "community is over, make your brand a cult".

00:47:42: Weil ein Kult ist stärker und hat ein höheres Bonding noch mal als eine

00:47:47: Community. Das ist so ein bisschen die Marschrichtung, wo du als Brand

00:47:51: hingucken musst, wie du agieren musst, wie du deine Kommunikationsstrategien

00:47:56: auch anpassen musst, um ja in den kommenden Jahren auch als Marke zu

00:48:00: bestehen. Und das beschließt alles mit ein, was ja so ein klassischer Kult auch mit

00:48:07: sich bringt. Von einer ganz klaren Wertevermittlung, einer gewissen Form

00:48:14: der Transparenz, einbeziehendes Konsumenten. Nicht diese "gehen wir mal davon aus,

00:48:20: du würdest jetzt irgendwie einen neuen Buchclub lauschen wollen und sagen so,

00:48:22: ja coming soon seit drei Monaten arbeite ich hier an, dann war es ganz

00:48:25: geheimen, das is over. Du musst den Konsumenten auf Social Media so früh wie

00:48:30: möglich in den Prozess, in die Entwicklung, in dieses behind the scenes

00:48:35: einbinden, damit die verstehen, wie baut man denn überhaupt so ein Produkt.

00:48:40: Ja und das Gefühl haben, dass sie eigentlich seit Tag eins dabei waren

00:48:43: und im besten Falle des Kults sogar aktiv dran mitgewirkt haben. Du könntest

00:48:47: jetzt zum Beispiel fragen, soll ich mein Logo blau, rot oder grün gestalten.

00:48:50: Und nicht irgendwie ein fertiges Produkt hinstellen und sagen, ja da haben wir

00:48:54: jetzt irgendwie ein riesen Bohai vorher drum gemacht, sondern die Leute ganz,

00:48:58: ganz klar und deutlich mit in diesen Prozess reinnehmen.

00:49:01: Ja spannend. Und was mit Newslettern, die man selber schreibt?

00:49:07: Du meinst die klassischen Deeper-E-Mail rausgehen oder die bei WhatsApp?

00:49:11: Ja eigentlich egal, egal ob WhatsApp oder E-Mail, aber ist ja immer die Chance

00:49:16: ein Kanal zu haben, der unabhängig von den großen Tech-Plattformen ist und

00:49:19: wo du so die E-Mail-Adressen oder die Kontakte selber hast.

00:49:21: Ja ich glaube, das kommt auf jeweilige Zielsetzung an.

00:49:25: Ich bin großer Fan des klassischen E-Mail-Newsletters, wir machen das jetzt

00:49:30: bei unserem E-Com-Brand, machen wir das auch nochmal.

00:49:33: Frag mich in einem Jahr nochmal, wie es funktioniert hat, ob es für unsere Zielgruppe funktioniert.

00:49:39: Wir werden aber auch ein WhatsApp Broadcast Channel austesten.

00:49:47: Wir haben da glaube ich heute 5, 6000 Abonnent*innen drauf.

00:49:51: Das sind natürlich die Heavy-User, die Heavy-Konsumenten, die

00:49:54: die wirklich ja wahrscheinlich sofort kaufen werden im Zweifel und die ganz stark

00:49:58: mit der Brand sich jetzt schon verbunden fühlen, obwohl wir nur nicht mal den

00:50:00: Flakon oder worum es doch immer geht und released haben.

00:50:03: Man muss aber der Ehrlichkeit halber sagen und ich habe natürlich in

00:50:06: Vorbereitung auch die Mutterschutzvertretung der letzten Woche gehört.

00:50:10: Philipp ist ja investiert in so ein Newsletter-Startup und das ist auch mega.

00:50:15: Ich bin Riesenfan davon, aber man darf, wenn man das als Marke ausprobieren möchte,

00:50:20: nicht vergessen, dass das ultra teuer ist und das ist wirklich ein elitäres Ding.

00:50:25: Das ist denn du zahlst für einen klassischen E-Mail-Newsletter, den du

00:50:29: weiß nicht, wie du bei Mailchimp oder so verschickst, das heißt du so 3, 400 Euro im Monat

00:50:32: bei 10.000 Abonnenten.

00:50:34: Bei WhatsApp Newsletter und wirklich unter dem Verena-Poster Anker Trin Schmitz

00:50:39: Chat privat zu landen mit deiner Marke, zahlst du um die 11 Cent pro Nachricht.

00:50:45: Ja und jetzt kannst du ja mal ausrechnen, wenn du 5000 Abonnenten hast,

00:50:49: dann sind das 2.500 Euro im Monat oder noch mehr, ganz schnell sumiert sich das hoch.

00:50:54: Und ich probiere das gerade selber aus, also ich werde das mal als Personal Brand

00:50:59: an Katrin Schmitz testen mit einem anderen Kölner Startup, mit den ich

00:51:04: unser Büro neben unserem haben in Köln tatsächlich und ich glaube, dass das

00:51:10: ultra gut funktionieren kann und was sind Cases, für die das wunderbar funktioniert?

00:51:15: Ja so was wie lokale Behörden, so was wie Lokaljournalismus gibt es ja eigentlich

00:51:19: fast gar nicht mehr.

00:51:20: Manche Blatt, das man früher noch um die Zeitung hatte, das ist nicht mehr existent.

00:51:25: Und der schnellste Kommunikationsweg ist Social Media, auch für Behörden und für

00:51:29: lokale Dienstleister.

00:51:31: Und für die ist das kann das wirklich ein super Hebel sein.

00:51:34: Also ich mag mein Newsletter auch, der ist bei mir eher ein totales Spielbein.

00:51:39: Ich habe da über 10.000 Abonnenten und Abonnentinnen, aber ich mag einfach,

00:51:42: dass ich da eben mal nicht so drauf gucken muss, so total optimiert oder irgendwie so

00:51:50: was, sondern dass ich einfach so sage, was finde ich denn gerade so, dass ich es mit

00:51:53: meiner Community teilen möchte und es einen persönlichen Touch hat, als wenn ich

00:51:58: das jetzt, ich würde jetzt nicht auf Social Media irgendwie sagen, ich habe gerade

00:52:01: ein Cheesecake gebacken, weil das würde überhaupt nicht passen.

00:52:04: Denn hey, die redet sonst über Politik und über sonst was und jetzt backt sie ein

00:52:07: Käsekuchen.

00:52:08: Aber in so einem Newsletter, wo man so eine private Kategorie hat, aus was habe ich

00:52:12: diese Woche gemacht, da ist das irgendwie so nett und auch so niedrigschwellig.

00:52:16: Also deswegen, mir gefällt dieses Newsletter-Format, weil ich so das Gefühl habe,

00:52:20: wenn da so 65, 70 Prozent Öffnungsrate ist, dann hält das Menschen nah an dir dran,

00:52:27: unabhängig davon, ob sie auf Social Media sind.

00:52:29: Aber du hast recht, wenn man das jetzt als Business Case betrachten würde, dann

00:52:33: müsste ich da jetzt Marken akquirieren, die da viel Geld für Werbung ausgeben

00:52:37: und da weiß ich jetzt nicht, ob das so funktionieren würde.

00:52:39: Absolut. Schreibst du den selber komplett?

00:52:42: Oder Chatchi Petit?

00:52:43: Nee, nee, nee, schreibe ich im Prinzip selber, Constanze macht den Feinschliff,

00:52:48: also meine Chief of Staff, und macht die Bilder und dass das alles cool aussieht.

00:52:53: Aber die Inhalte kommen schon von mir, weil sonst wäre es auch nicht authentisch.

00:52:56: Wenn jetzt sie sich ausdenken würde, was mich eventuell interessiert diese Woche,

00:53:00: dann funktioniert es ja nicht.

00:53:02: Ich glaube, das ist schon viele Personalbrands, die wir alle kennen.

00:53:07: Mittlerweile viel mit Gossrider arbeiten, habe ich das Gefühl.

00:53:10: Ich finde das auch überhaupt nicht verwerflich.

00:53:13: Ich finde das auch überhaupt nicht.

00:53:14: Ich kann selber tatsächlich zu gut schreiben,

00:53:16: um das... Ich habe auch...

00:53:18: Ich habe drei Gossrider für LinkedIn schon ausprobiert, offen gesprochen.

00:53:21: Ich würde es auch immer offen kommunizieren.

00:53:23: Ich kann selbst so gut schreiben.

00:53:25: Ich habe ja schreiben gelernt, was mich bockt.

00:53:27: Deswegen kann ich das nicht so picky bei Texten.

00:53:30: Ich auch so gehe ich dann nochmal rein und nein, so rede ich doch nicht und so.

00:53:34: Und dann kann ich auch gleich alles selber schreiben.

00:53:36: Also alles schreibe ich nicht selber im Sinne von den letzten Schliff,

00:53:39: den gebe ich häufig ab.

00:53:41: Aber ich bin schon auch ein großer Sprachenmensch.

00:53:45: Vielleicht mal zum Abschluss, Ani, wenn du nur eine Plattform hättest,

00:53:48: die du bespielen durftest. Welche wäre das?

00:53:49: Der Podcast, also Spotify und Apple Podcast.

00:53:54: Guck mal. Ja, weil ich doch ganz viel Magie darin finde,

00:54:00: dass man Menschen einfach mal länger zuhören muss,

00:54:03: auch Dinge im Kontext sieht.

00:54:05: Und ich mag vor allem dabei nicht gesehen zu werden.

00:54:09: Ich meine, ihr habt ja selber euch bisher noch aktiv dagegen entschieden,

00:54:14: euch bei dem Podcast zu filmen.

00:54:16: Um ja, wahrscheinlich auch eine Atmosphäre zu kreieren,

00:54:19: in der ihr einfach ein bisschen intimer miteinander sprechen könnt.

00:54:22: Und sobald du eine Kamera aufstellst, fangen Menschen einfach an sich an,

00:54:25: das zu verhalten.

00:54:26: Und ich will echte Geschichten erzählen in meinem Podcast.

00:54:29: Ich möchte, dass Leute sich wohlfühlen, dass sie ein Safe Space haben,

00:54:34: klar hören, dass später super viele Leute.

00:54:36: Aber es geht doch darum, einfach mal zuzuhören.

00:54:38: Ich mag das. Ich höre selber gerne einfach mal nur zu.

00:54:41: Und das ist eine andere Qualität,

00:54:44: weil du dann dich wirklich aufs gesprochene Wort fokussierst

00:54:47: und nicht die ganze Zeit dir durch die Haare fährst.

00:54:49: Und ich bin heute Morgen um 35 in London aufgestanden,

00:54:53: um hier zurück nach Berlin zu kommen.

00:54:55: Und wenn das jetzt ein Videopodcast wäre, dann würde ich jetzt denken,

00:54:58: Mann, ich hätte mich doch schminken müssen.

00:55:00: Das wäre aber heute nicht drin gewesen.

00:55:02: Also es macht mich auch einfach echter.

00:55:04: Dann setzt mir einfach vor das Mikro und leg los

00:55:08: und habe nicht noch so ein ganzes Vorgeplänkel.

00:55:11: Wo verbringst du denn eigentlich die meiste Zeit auf Social Media, Verena?

00:55:15: Welches ist so deine?

00:55:17: Wo ist deine Watchtime am höchsten?

00:55:18: Ich bin tatsächlich sehr diszipliniert, aber wahrscheinlich

00:55:23: ich habe eh nur LinkedIn und Instagram, also gar nicht so viel Auswahl.

00:55:26: Dann ist es wahrscheinlich Instagram und da

00:55:30: weiß ich nicht, ob ich zwischen

00:55:33: je nachdem, ob ich selber was gepostet habe oder nicht,

00:55:35: zwischen 15 und 30 Minuten am Tag.

00:55:38: Um Jotte ist es sowieso.

00:55:40: Ja, das ist ja immer das.

00:55:41: Heißt du, viele mentale Gesundheit, glaube ich, gerade.

00:55:43: Ja, ich habe ordentlich mentale Gesundheit.

00:55:46: Aber ich bin auch schon 45 anni.

00:55:47: Was ich dich unbedingt noch fragen wollte.

00:55:49: Sorry, dass ich jetzt gerade umdrehe.

00:55:51: Du hast ja eine sehr starke Meinung zu TikTok, ne?

00:55:53: Ja. Und da bleibst du auch bei.

00:55:57: Da bleibe ich total bei.

00:55:58: Wagst du die nochmal um Reisen?

00:56:00: Ich glaube, die ist ganz stark gefärbt davon, dass ich Teenager habe.

00:56:03: Hätte ich keine Kinder, wer die gar nicht so

00:56:05: emotional und stark.

00:56:07: Dann würde ich einfach sagen, jeder macht, wozu er Lust hat.

00:56:10: Meins ist es nicht.

00:56:11: Aber liebe Marken, tobt euch aus und liebe Parteien,

00:56:13: scheint ja auch zu funktionieren.

00:56:15: Ich glaube, da spricht einfach die Mutter von Teenagern,

00:56:19: wenn ich so radikal in Anführungsstrichen spreche,

00:56:22: weil es einfach

00:56:24: jegliche Kreativität tötet.

00:56:27: Es spült genau, wie du gerade gesagt hast, per Algorithmus.

00:56:31: Inhalte noch und nöcher hoch, die total dumm sind.

00:56:34: Wenn Teenager, vor allen Dingen Jungs irgendwie sagen,

00:56:37: das fand ich lustig, gibt mir davon mehr, dann kommt da jetzt weder Bildung,

00:56:41: noch Demokratie, Verständnis, noch Mathematik, noch sonst irgendwas auf TikTok an,

00:56:46: was mir mal irgendwer erzählt, dass es auch für Bildungszwecke so sinnvoll sei.

00:56:49: Dann kommt da wirklich nur Schrott und die scrollen da völlig

00:56:53: ausgecheckt durch.

00:56:55: Also ich glaube, das ist es.

00:56:57: Wenn es eine Zugangskontrolle gäbe mit 16, wo du ein ID-Prozess durchläufst,

00:57:01: dass der Mensch wirklich 16 ist, dann wäre ich nur halb so emotional.

00:57:05: Aber dadurch, dass da so viele 12, 11, 13-Jährige abhängen,

00:57:09: für die das alles noch zum Teil viel zu viel ist,

00:57:12: ja, mag ich die Plattform nicht.

00:57:14: Kannst du für alle Plattformen sagen, aber ich finde TikTok besonders schlimm.

00:57:17: Ich wollte gerade sagen, also eine persönliche Verifizierung muss ich, glaube ich, allen

00:57:22: Social-Media-Plattformen gut tun.

00:57:24: Alleine auch Hate Speech und Belästigung.

00:57:27: Und nein, ist einfach zu früh.

00:57:30: Demessende Nachrichten etc.

00:57:32: In jedem Alter.

00:57:33: In jedem Alter.

00:57:34: Ja, aber schön, Annie, vielen Dank.

00:57:37: Da haben wir doch ordentlich was mitgenommen und ich hoffe es.

00:57:40: Ja, auf jeden Fall.

00:57:42: Und jetzt geht es in die schöne private Kategorie, was ich mich frage.

00:57:47: Was ich mich frage?

00:57:51: Ja, harter Bruch, Annie, jetzt von Social-Media-Tipps zu persönlichen Fragen.

00:57:56: Aber wir haben es ja im Catch-Up schon anklingen lassen.

00:58:00: Ich war sehr berührt und auch beeindruckt von

00:58:05: deinem Post oder deiner Offenbarung auf Social-Media im Juli,

00:58:10: als du von deinem Hörsturz erzählt hast und vor allen Dingen auch warum

00:58:13: der deiner Meinung nach passiert ist und wie der sich angefühlt hat.

00:58:17: Und was ich mich frage, ist, wenn man so offen über etwas spricht,

00:58:23: was ja nicht abgeschlossen ist.

00:58:25: Es ist ja nicht so, ich hatte jetzt ein Hörsturz, jetzt abgeschlossen,

00:58:28: jetzt geht es mir wieder gut, jetzt erzähle ich kurz drüber, jetzt geht es weiter.

00:58:31: Sondern wenn das ja ein Symptom oder eine Auswirkung ist von

00:58:35: etwas, was man vielleicht erst mit der Zeit wieder so im Griff haben wird.

00:58:39: Wie fühlt es sich dann an, wenn es einem besser geht und Menschen einen

00:58:43: aber immer noch so ganz mitleidig anschauen,

00:58:46: will man dann das wieder rückgängig machen und sagen, mir geht es jetzt doch wieder gut,

00:58:49: lasst mich jetzt wieder in Ruhe oder wie fühlt es sich danach an?

00:58:53: Also ich glaube, bei mir wird das als was Besonderes empfunden,

00:58:55: weil ich sehr unprivate im Internet bin.

00:58:57: Ich bin eher die Expertin und ich ordne TMI, aber ich ordne nicht meine Person

00:59:02: und auch meine persönlichen Befindlichkeiten nicht ein.

00:59:04: Und es hat mich schon fast schockiert, obwohl ich mich ja täglich im Internet

00:59:09: so intensiv bewege, wie in Anführungszeichen identitätsstiftend

00:59:13: so ein Krankheitsbild für mich als Person war.

00:59:17: Also ja, ich habe das teilweise häufig bereut.

00:59:21: Aber es gibt Sachen diesen größer als ich und warum habe ich es überhaupt öffentlich gemacht?

00:59:25: Ich mag das eigentlich gar nicht, wenn Leute ihre Leidensgeschichten

00:59:29: zu Content machen.

00:59:31: Ich finde es häufig pathetisch und schwierig.

00:59:33: Und ja, ich weiß nicht, ob das den vielen Personal Brands gut tut.

00:59:38: Aber in dem Moment fand ich das wichtig, weil ich meine Erfolge im Internet feier,

00:59:45: weil ich mich häufig beim Arbeiten zeige, in der Regel nur beim Arbeiten

00:59:49: und beim Hasseln und beim Erfolgreichsein.

00:59:52: Und es gehört einfach zur ganzen Wahrheit und Transparenz dazu,

00:59:56: Vorbild zu sein und zu sagen, hey, ihr habt das ja jetzt gesehen,

01:00:00: was ich dieses Jahr schon alles gemacht habe. Macht das nicht.

01:00:03: Das war zu viel.

01:00:04: Das war scheiße, auf gut Deutsch gesagt.

01:00:06: Und nimmt mich jetzt mal gerne auch als Negativbeispiel, wenn ihr mich häufig

01:00:10: als positives glorifiziertes Unternehmervorbild irgendwie seht,

01:00:15: dass das einfach auch nicht gesund ist.

01:00:18: Und vielleicht ist das auch so ein bisschen Old People Mindset,

01:00:21: dass wir uns irgendwie tot arbeiten müssen für Erfolg.

01:00:24: Ja, also das darf nicht so sein.

01:00:26: Und vielleicht darf ich da mal so ein Gegenbeispiel liefern,

01:00:30: wie das eben auch gesundheitsschädlich sein kann.

01:00:32: Und ich bin bis heute der Meinung.

01:00:34: Also das hat mir der Hörsturz gezeigt, dass Stress eigentlich

01:00:37: also jetzt eine ganz starke Aussage, aber fast so schlimm ist wie

01:00:41: ein Schlaganfallkrebs und alle anderen Krankheiten

01:00:47: nur noch fast noch schlimmer, weil man selber Schuld daran ist.

01:00:49: Und die machen aber genauso viel kaputt.

01:00:52: Also die machen dich kaputt, die machen dich gesundheitlich kaputt,

01:00:56: die zerfressen aber auch deine Beziehungen, deine Freundschaften,

01:01:00: die Beziehungen, wie du zu deiner Familie hast.

01:01:03: Ich habe mich in Situationen wiedergefunden, wo ich mich selbst nicht mehr erkannt habe,

01:01:07: warum ich mich so verhalte.

01:01:09: Und alles ist letztendlich auf Stress zurückzuführen.

01:01:11: Und das Stress ist das größte Gift unserer Zeit.

01:01:15: Das ist unfassbar, was Stress mit dir macht.

01:01:18: Das hätte ich nicht gedacht.

01:01:19: Ich dachte, ich bin ein bisschen gestresst oder so.

01:01:21: Ja, geht schon noch.

01:01:22: Aber das war einfach Horror.

01:01:25: Nein, hat Auswirkungen auf alles, auf Schlaf, auf

01:01:28: wie sehr du überhaupt auch aufnahmefähig bist, wie du auch auf andere wirkst.

01:01:33: Also bist du dann immer völlig gehetzt und drüber.

01:01:35: Und da traut man sich dann auch gar nicht mehr als Freundin zu sagen,

01:01:39: du mir geht es grad nicht gut, weil man denkt, da hat die kein Kopf für.

01:01:41: Also das wirkt sich, glaube ich, auf alles aus.

01:01:45: Also und und ich finde es wahnsinnig richtig, was du sagst.

01:01:49: Klar, man darf nicht die Öffentlichkeit damit überfrachten,

01:01:53: wie es einem grad geht.

01:01:54: Aber ich finde, wir bleiben da völlig unter unseren Möglichkeiten in Deutschland.

01:01:58: Da gucke ich auch Richtung Politik mal zu sagen, wer bin ich und wie geht es mir wirklich?

01:02:04: Denn stell dir mal vor, auch ein Kanzler oder ein Wirtschaftsminister oder

01:02:08: Finanzminister oder wer auch immer würde sich hinstellen und sagen,

01:02:12: darf ich Sie einmal mitnehmen in wie es mir gerade geht.

01:02:16: Ich hatte letzte Nacht drei Stunden Schlaf.

01:02:18: Ich habe bis morgens um vier den Bundeshaushalt verhandelt.

01:02:22: Morgens um sieben soll ich aber schon wieder mit meiner ganzen Geistesskraft

01:02:26: da sein, um Wahlkampf in Thüringen zu machen oder was auch immer.

01:02:29: Das ist ein Pensum.

01:02:30: Das kann ich so nicht durchhalten.

01:02:32: Und wenn Sie mich jetzt noch beschießen und sagen, das ist der letzte Loser,

01:02:36: dann breche ich bald zusammen.

01:02:38: Ich bitte Sie mehr.

01:02:39: So egal, was es ist.

01:02:40: Ja, dann dann schult das mal wieder unsere Fähigkeit, den Menschen gegenüber zu sehen

01:02:45: und nicht die Maschine.

01:02:46: Und deswegen glaube ich, ist es fast unsere Verantwortung.

01:02:49: Machen wir hier im Podcast auch nicht immer nur zu erzählen, was man wieder alles Tolles

01:02:54: gemacht hat, sondern auch mal einmal zu sagen, was die Gegenseite dazu ist.

01:02:56: Ey, es stößt mich schon fast vor den Kopf, dass das in der Politik noch nicht angekommen ist.

01:03:01: Ich glaube, das würde der gesamten Außenkommunikation so gut tun,

01:03:05: dass das einfach ein bisschen menschlicher werden würde.

01:03:08: Und nein, ich frage, muss alles ein Zombie sein.

01:03:11: Ja, ja, vor der Bildzeitung.

01:03:13: Ich weiß es auch.

01:03:13: Ich verstehe das.

01:03:14: Ja, bestimmt vor der Bildzeitung und bestimmt auch vor drei, vier Kommentaren.

01:03:19: Sie ist ihre Aufgabe nicht gewachsen, weil du musst natürlich dann die erste sein, die die Hand hebt

01:03:23: oder der erste.

01:03:24: Aber ich glaube, die würden so mit Liebe überschüttet, wenn mal jemand sagt,

01:03:28: wisst ihr eigentlich, wie toxisch dieser Apparat ist, den wir hier geschaffen haben,

01:03:33: in dem kannst du eigentlich keine Familie mehr haben und keine gesunde Beziehung mehr führen.

01:03:37: Ja, oder überhaupt, Verena, einfach ein bisschen was aus diesem Politikalltag zeigen.

01:03:42: Für uns werden, also für den normalen Bürger, der versteht ja gar nicht mehr,

01:03:47: wie diese Prozesse hinter den Kulissen, hinter verschlossenen Türen ablaufen.

01:03:51: Und das ist für mich weiter, also mitunter ein Aggressor für

01:03:57: eben Menschen, die sich von der Politik nicht mehr abgeholt und verraten fühlen auch schon fast so ein bisschen.

01:04:05: Wenn diese Prozesse transparenter werden, wenn, keine Ahnung, Robert Harbek

01:04:08: natürlich irgendwie vielleicht einfach zwei Perspektiven einnehmen würde.

01:04:12: Na klar, der irgendjemand, der für ihn Social Media macht, der läuft mit der Kamera zwar hinter ihm her.

01:04:15: Aber hey, Robert, wie wär's, wenn du mal dein Handy in die Hand nimmst

01:04:19: und aus der Selfie-Perspektive auf dem Rücksitz von deiner Limousine

01:04:23: irgendwie ganz kurz mal emotional beschreibst, wie das für dich war,

01:04:27: wie das für dich als Privatperson war.

01:04:29: Und ich glaube, das könnte, aber ich glaube, was verändern.

01:04:34: Es könnte, es könnte unfassbar was verändern, aber da sind wir wieder dabei, was du eben bei Social Media gesagt hast,

01:04:39: die Angst davor, sich zu zeigen, Shitstorms zu bekommen, nicht jedes Wort vorher auf die Goldwaage zu legen.

01:04:46: Und da wird ja auch was dran sein.

01:04:48: Also es ist ja jetzt nicht so, dass einem das dann nicht auch um die Ohren fiegen kann.

01:04:51: Siehe Christine Lamprecht, die sich da irgendwann in der Silvester Nacht hinstellte und fröhlich zum Selfie griff.

01:04:56: Das war jetzt dann der Anfang von ihr am Ende.

01:04:59: Also das heißt, du hast natürlich auch Negativbeispiele.

01:05:03: Aber generell glaube ich mehr Offenheit, Authentizität und auch eben Schwäche zeigen,

01:05:09: ist menschlich und verbindet.

01:05:10: Und und das bringt mich zum dem zweiten Bereich, wo ich mich gefragt habe,

01:05:16: wie, nicht nur wie ist das für dich, sondern wie viel hast du damit hoffentlich losgetreten?

01:05:22: Du hast Anfang diesem Jahres deine Diagnose Gebärmutterhalskrebs öffentlich gemacht.

01:05:27: Und da kann man jetzt, wenn man zuhört, sagen, weiß ich nicht, bin ein Mann oder ich habe nur Söhne oder so.

01:05:34: Was hat das jetzt mit mir zu tun?

01:05:35: Und weil ich Söhne habe und da aufgeklärt wurde bei einer der U-Untersuchungen,

01:05:40: dass man eben auch gerade Söhne auch nur in einem bestimmten Alter impfen kann.

01:05:44: Und deswegen, dass auch unbedingt tun sollte, war das Thema bei mir total präsent.

01:05:48: Außerdem hatte ich auch mal Papillomavirus heißt das ja, glaube ich, da verdacht auf.

01:05:54: Was ist da passiert, als du das öffentlich gemacht hast?

01:05:57: Hast du das Gefühl, das ist dann fast wie so eine Aufklärungskampagne,

01:06:00: die vielleicht stärker ist als jede Krankenkasse, die damit um die Ecke biegen könnte?

01:06:04: Ja, wenn das so wäre, dann habe ich mein Ziel erreicht.

01:06:08: Ich muss dazu sagen, dass das ja schon lange her ist.

01:06:13: Also es war 2017, dass ich erkrankt und auch operiert wurde.

01:06:16: Und das hat jetzt gehörigen Abstand zu meiner jetzigen und heutigen Situation.

01:06:22: Nichtsdestotrotz ist das, wenn du mit, die heißen "humane Papillomviren" infiziert bist,

01:06:27: dann kann das immer wieder ausbrechen.

01:06:29: Also du bist nicht davor geweiht.

01:06:31: Das wird entfernt, aber das kann jederzeit wieder wachsen.

01:06:35: Und das ist natürlich was, womit man leben muss.

01:06:37: Aber auch das war natürlich...

01:06:39: Also ich habe das so leichtfertig,

01:06:41: irgendwie im Dezember letzten Jahres entschieden,

01:06:45: weil eine gute Bekannte, die du auch kennst, die Kampagne macht.

01:06:48: Und das war eine Freundin.

01:06:51: Und wir haben irgendwie im Taxi gemeinsam in Berlin gesessen

01:06:53: und waren im Jammentessen und sie so, ja, ich mache auch wieder

01:06:55: diese Aufklärungskampagne.

01:06:57: Und ich so, ja, Loll, wusstest du eigentlich,

01:07:00: dass ich auch schon mal Gebärmutter als Krebs hatte?

01:07:02: Und sie so, nee, weil ich das natürlich wirklich nur fünf Leuten,

01:07:05: die ich an einer Hand erzählen kann, überhaupt erzählt habe.

01:07:08: Weil, wie gesagt, ich mache keinen Sittleid.

01:07:10: Und die Häuser zieht.

01:07:11: Nee, wirklich nicht.

01:07:13: Und sie sagte so, guck mich so an, stille.

01:07:17: Und ich so, ja, du, ganz ehrlich,

01:07:19: ich würde das schon mitmachen, ja, weil das ist größer als ich.

01:07:23: Also klar, es ist für mich ehrlicherweise auch nicht unbelastend,

01:07:27: dass mich jetzt geht, ob darauf anspricht.

01:07:29: Apropos Bildzeitung, die haben letzte Woche

01:07:30: einen Schreckbrief über mich veröffentlicht.

01:07:32: Es ging die Hälfte des Artikels um Gebärmutter als Krebsdiagnose.

01:07:36: Aber ich glaube, das muss ich in dem Moment

01:07:40: als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens aushalten,

01:07:42: weil es größer ist als ich.

01:07:43: Und wenn ich, wenn ich damit

01:07:46: einfach irgendwie nur drei Leute davor bewahren kann,

01:07:50: selbst darin zu erkranken, sei es durch eine Impfung,

01:07:52: sei es durch geschützten Geschlechtsverkehr oder was auch immer,

01:07:55: da hat sich das doch schon gelohnt,

01:07:56: dass ich meine drei Sents in der Öffentlichkeit so gesagt habe.

01:07:59: Und den Tod muss ich sterben in Anfangszeichen.

01:08:02: Ja, absolut.

01:08:04: Und das glaube ich auch, dass das dann einfach viel stärker ist,

01:08:08: wenn man das hört und sagt,

01:08:09: ach, dann gehe ich jetzt auch mal zum Kinderarzt

01:08:11: und check das Thema für meine Töchter oder Söhne.

01:08:13: Oder lass mich selber, also man wird da hoffentlich

01:08:16: beim Frauenarzt eh darauf durchgecheckt.

01:08:19: Aber das sind so Sachen, die nimmt man so en passant mit.

01:08:22: Und ich glaube, das ist immer stärker,

01:08:24: wenn man das irgendwie hört von jemandem,

01:08:26: der es erlebt hat, als wenn es einfach so eine abstrakte Kampagne ist.

01:08:29: Ja, und als ich damals erkrankt bin, hat da keiner offen drüber gesprochen.

01:08:34: Ich musste überhaupt nicht an wenig mich wenden kann mit meinen Fragen,

01:08:37: außer an natürlich den Arzt.

01:08:38: Aber du hast so viel mehr Fragen, die auch mit dieser Operation einhergehen,

01:08:43: die du den Arzt gar nicht fragen möchtest, weil das super intim ist.

01:08:46: Und ich war dann in irgendwelchen Internetfohren aus 1900,

01:08:50: keine Ahnung, wo unterwegs, wo natürlich gefühlt stand,

01:08:53: dass mein Leben zu Ende ist.

01:08:54: Und ich werde nie wieder Geschlechtswirke haben und keine Ahnung was.

01:08:57: Also es war ganz dramatisch.

01:08:59: Und ich habe das viel mit mir selber ausgemacht.

01:09:01: Und wenn ich jetzt für die Anlaufstelle, für Personen sein kann,

01:09:04: die irgendwie Orientierung brauchen, was das angeht,

01:09:07: die einfach nur von jemandem hören müssen, dass sie nicht alleine sind.

01:09:10: Du, das hätte mir damals schon total geholfen.

01:09:14: Deswegen, das ist schon in Ordnung.

01:09:16: Und das geht ja nicht nur darum, klar, super, super wichtig,

01:09:19: sein Kinder irgendwie darauf vorzubereiten,

01:09:22: überhaupt die im Zweifel vielleicht auch über eine Impfung nachzudenken und so.

01:09:25: Aber auch einfach das Thema auf den Tisch zu bringen.

01:09:28: Eigentlich krass, dass wir jetzt im Podcast darüber sprechen,

01:09:30: was so so wichtig ist.

01:09:32: Ich find's toll, dass du das hier ansprichst, weil genau.

01:09:35: Und nicht um es jetzt noch mal zu benennen,

01:09:37: aller Bildzeitung, ach, du bist ja die Annie, die, sondern einfach,

01:09:40: weil es so wenige gibt, die über diese Themen sprechen.

01:09:43: Ich kann zum Beispiel irgendwann mal über Endometriose sprechen.

01:09:45: Und das sind so Themen, die die die Warbarn so durch die Gesellschaft.

01:09:49: Aber wenn man sie dann eben mit einer Person verbindet,

01:09:51: die einmal aus ihren persönlichen Erfahrungen spricht,

01:09:54: dann haben die irgendwie, dann bleiben die anders haften.

01:09:57: Also insofern, Annie, bleib, bleib so offen und und und ohne dass man jetzt.

01:10:02: Ja, dass Männer auch noch ein bisschen mehr.

01:10:06: Ja, unbedingt. Lust haben.

01:10:07: Unbedingt.

01:10:08: Vielleicht irgendwie mal wenigstens ein bisschen darf,

01:10:11: mit außeneiner zu setzen, weil es ist so richtig.

01:10:13: Ihr seid ein Verträger.

01:10:14: Hallo, guten Morgen.

01:10:15: Ihr müsst euch damit eigentlich schon auseinandersetzen.

01:10:17: Und ich hätte lassen so eine witzige Situation,

01:10:20: wird einen Dreh und ich ziehe das dann natürlich immer alles trotzdem durch.

01:10:25: Aber ich hatte halt echt doll PMS.

01:10:28: Und dann habe ich das Dinner des Vorbereitungsdinner abgesagt.

01:10:31: Und dann hat sich später keiner der Jungs getraut nachzufragen,

01:10:34: was denn PMS bedeutet.

01:10:36: Und das fand ich ganz lustig

01:10:39: in dem Kontext, dass vielleicht ich also ich würde mir schon wünschen,

01:10:43: dass auch dieser Fachbegriffe

01:10:46: nicht nur im Start-up Bereich auf dem Tisch.

01:10:50: Aktiver Sprachgebrauch werden.

01:10:52: Genau. Ja.

01:10:53: Nein, also vielen Dank, Annie.

01:10:56: Dann hoffen wir einfach auf, ja, dass das das so ein bisschen

01:11:01: Menschen auf dem Plan ruft, da auch offen und drüber zu reden.

01:11:04: Ohne ist das heißt, dass man sein privaten Leben nach außen kehren muss.

01:11:07: Da bin ich auch nicht der Typ für.

01:11:08: Aber punktuell mal Dinge zu teilen, von denen ganz viele profitieren würden.

01:11:12: Das ist, glaube ich, wahnsinnig wichtig.

01:11:14: Empfehlung der Woche.

01:11:19: Ja, Annie, ich freue mich, dass du heute mit einer Empfehlung der Woche kommst

01:11:22: und ich einfach interessiert zuhören darf.

01:11:24: Ja, viele nutzen das ja jetzt so für Eigenwerbung.

01:11:28: Mache ich auch gleich noch ganz kurz.

01:11:30: Aber meine Empfehlung der Woche, ich reise leidenschaftlich gerne.

01:11:34: Und viele haben sich, informieren sich natürlich über irgendwie

01:11:38: Social Media, Instagram, TikTok.

01:11:39: Ich habe eine App für euch, Leute.

01:11:41: Die heißt Army Go.

01:11:43: Also schreibt sich wie Army Go auf Spanisch, also Freund.

01:11:48: Findet ihr in allen Appstores dieser Welt

01:11:53: und das ist eine kuratierte App für die besten Reisetipps

01:11:58: von Locals, von Influencer, Travel Influencer,

01:12:02: von Leuten, die mir vertraut, was Reisetipps angehen.

01:12:04: Man kann sich sozusagen sein eigenes Reiseschedule auch in der App bauen.

01:12:09: Ich nutze das mittlerweile nur.

01:12:11: Ich nutze das sogar mittlerweile für Business Trips.

01:12:13: Ich bin nächste Woche mit meiner Influencerin Farina in Rom und Paris

01:12:18: und habe sozusagen das Rahmenprogramm selber für uns festgesteckt.

01:12:21: Ich habe es eben mit dieser App geplant und da ist so wirklich noch echte Empfehlungen.

01:12:25: Ich meine, sorry, aber ich kannibalisiere vielleicht jetzt gerade mein eigenes Branche.

01:12:29: Aber wo gibt es das denn noch?

01:12:31: Wo gibt es da noch ungesponsorte echte Travel Empfehlungen?

01:12:34: Ja, und in der Ami Go App könnt ihr euch einfach euren eigenen Nitenere selber zusammenstellen.

01:12:40: Ich finde, die coolsten Hotspots stehen immer persönliche Anekdoten dabei.

01:12:43: Hier gibt es das beste Semifredo oder hier gab es die beste Vongole Pasta und so.

01:12:49: Und ich kann es nur empfehlen.

01:12:50: Es ist noch ein totaler Ander-Dor, keiner kennt die.

01:12:52: Die lad ich mir auf jeden Fall schon mal runter.

01:12:55: Ich habe nämlich einen Wochenende im November.

01:12:57: Da kann ich jetzt gleich glänzen.

01:12:59: Oh, bitte berichte mal, ob es dir geholfen hat.

01:13:01: Ja, also ich liebe die.

01:13:02: Und das zweite ist natürlich unsere große Konferenz, die jetzt ins Haus steht.

01:13:07: Die BabyGut Business Konferenz für alle, die gesagt haben, hey,

01:13:10: das was die Anker den Schmitzer heute erzählt hat über Social Media.

01:13:13: Davon möchte ich mehr hören.

01:13:15: Wann ist die denn?

01:13:17: Am 25.10. in Hamburg.

01:13:19: Sehr gut, da kann man jetzt ja noch ordentlich Tickets kaufen.

01:13:24: Und kann ich wirklich sowas von empfehlen, Lea,

01:13:26: war ja letztes Jahr bei dir zu Gast und hat total geschwärmt.

01:13:29: Also den Link tun wir auf jeden Fall auch in die Show Notes,

01:13:33: genauso wie die Amigo App.

01:13:36: Und dann könnt ihr da Anni live im Oktober wahrscheinlich

01:13:41: mit vielen spannenden anderen Inhalten und Personen erleben.

01:13:44: So ist das.

01:13:45: Ja, Anni, das war sie, unsere wunderschöne gemeinsame Folge.

01:13:54: Und ich habe ja am Anfang den Fun Fact anmoderiert,

01:13:57: dass du dich mit Meeresbiologie auskennst.

01:13:59: Und ich habe ja BioLK gehabt.

01:14:01: Und das ist aber was, was niemand in der Anmoderation

01:14:05: jemals irgendwie nutzen würde, wenn er auf mich aufmerksam machen würde.

01:14:09: Was hat es bitte mit Meeresbiologie auf sich?

01:14:12: Da hast du jetzt noch ein bis zwei Sätze für Zeit.

01:14:14: Manchmal wünsche ich mir, dass ich mehrere Leben leben könnte.

01:14:17: Und wenn es eins davon wäre, dann hätte ich eine Karriere

01:14:20: in der Meeresbiologie gemacht.

01:14:22: Ich bin, ich habe einen Tauchschein, ich liebe es, unter Wasser zu sein.

01:14:25: Ich bewege mich wie ein Fisch im Wasser.

01:14:28: Ich liebe alles, was daraus kommt.

01:14:31: Ich habe vor nichts Angst, was unter Wasser ist.

01:14:34: Und ja, würde gerne noch mal vielleicht in einem anderen Leben

01:14:38: als Meeresbiologin wieder geboren werden.

01:14:41: Siehst du mal, man soll solche Sachen immer laut aussprechen.

01:14:44: Vielleicht passieren sie irgendwann noch,

01:14:45: so wie ich mit meiner Yoga-Ausbildung vorletzte Folge.

01:14:48: Wer weiß, wer weiß.

01:14:49: Machen wir eine Rente vielleicht noch, Lorena.

01:14:50: Machen wir eine Rente.

01:14:51: Die ist ja noch bald, nicht so bald.

01:14:53: Also, schauen wir mal.

01:14:54: Aber ich danke dir so sehr fürs Kommen.

01:14:57: Es war ganz toll.

01:14:58: Und jetzt hast du das letzte Wort.

01:15:00: Oh.

01:15:01: Ja, ich gehe mit meinem absoluten Lieblings-Zitat raus.

01:15:05: Was gleichzeitig auch Spiegel meiner Persönlichkeit ist, glaube ich.

01:15:08: Und Lebensmotto zugleich, nämlich unbekannten Ursprungs.

01:15:13: Besteige Berge nicht, damit dich die Welt sehen kann,

01:15:16: sondern besteige sie, damit du die Welt sehen kannst.

01:15:19: * Musik *

01:15:22: * Musik *

01:15:26: * Musik *

01:15:30: * Musik *

01:15:33: * Musik *

01:15:36: by OMR.